UN-Klimakonferenz muss Verantwortung übernehmen
terre des hommes appelliert an die Staatengemeinschaft, Kindern und künftigen Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen
Kinder sind von den Folgen der Klimakrise besonders betroffen, obwohl sie nicht dafür verantwortlich sind. Dagegen tun können sie wenig, weil sie kein politisches Stimmrecht haben. »Im Kern steht der menschengemachte Klimawandel für ein schockierendes Maß an Verantwortungslosigkeit einer Generation gegenüber den folgenden«, so Jonas Schubert, Kinderrechtsreferent bei terre des hommes. »Damit wird gegen den Grundsatz der intergenerationellen Gerechtigkeit verstoßen.«
Die globale Klimabewegung der jungen Generation sei eine Reaktion auf die Apathie der Entscheidungsträger*innen in Politik und Gesellschaft angesichts einer sich dramatisch verschärfenden Klima- und Umweltkrise, so Schubert weiter. Erfolgreiche Klimapolitik müsse darauf zielen, Kindern das Aufwachsen in einem stabilen Klima zu ermöglichen. Sie müsse die Kreativität und den enormen Handlungswillen von Kindern und Jugendlichen für sich nutzen. terre des hommes appelliert deshalb an die Staatengemeinschaft auf der Weltklimakonferenz, endlich Verantwortung zu übernehmen und Kindern und künftigen Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen.
Kindersensible Klimapolitik
Bislang spielen Kinder in nationalen Klimapolitiken, -strategien und -plänen vieler Länder keine große Rolle. Die Erklärung über Kinder, Jugendliche und Klimaschutz (Declaration on Children, Youth and Climate Action), die von terre des hommes und anderen Kinderrechtsorganisationen getragen wird, soll dies ändern.
In der Erklärung sind die grundlegenden Anforderungen an einen kinderspezifischen Klimaschutz formuliert. Sie wurde während der letzten Klimakonferenz in Madrid vorgestellt und enthält sieben Kernverpflichtungen für Regierungen. Jonas Schubert: »Die deutsche Bundesregierung sollte die Erklärung unterzeichnen, konkretisieren und umsetzen und die in ihr enthaltenen Forderungen in relevanten internationalen Foren einbringen.«
Kinder, Jugendliche und Klimaschutz: Sieben Kernforderungen an die Regierungen
- Einsatz für die universelle Anerkennung des Rechts auf eine gesunde Umwelt durch die Vereinten Nationen
- Stärkere Achtung, Förderung und Berücksichtigung von Kinder- und Jugendrechten bei der Umsetzung des Abkommens von Paris auf allen Ebenen
- Sofortige Ausweitung und Beschleunigung von Investitionen in kinder- und jugendspezifische Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, zur Reduzierung von Katastrophenrisiken und zur Reduzierung des Ausstoßes von Klimagasen
- Stärkung der Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen, heute und in Zukunft zur Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an ihn beizutragen
- Wirksame Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen Prozessen des Klimaschutzes
- Einrichtung einer internationalen Kommission für Kinder und künftige Generationen in der Klimapolitik
- Verabschiedung institutioneller und administrativer Maßnahmen sowie Partnerschaften auf nationaler und internationaler Ebene, um die oben genannten Ziele aktiv zu verfolgen
29.10.2021