Trotz Klimakrise und Corona
Mit standortgerechter Landwirtschaft und Wassermanagement zu besserer Ernährung
Ausgangsituation
Die extremen Dürren der letzten Jahre haben in Simbabwe zu massiven Ernteausfällen geführt. Die Folge sind Unter- und Mangelernährung. Die Gemeinden in Lower Gweru gehören zu den am stärksten betroffenen Regionen im Land. Viele Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe durch die Regierung und internationale Organisationen angewiesen. Den Menschen fehlt es an Kenntnissen und Mitteln, um eine an die Klimakrise angepasste Landwirtschaft und ein wirksames Wassermanagement umzusetzen. Zudem gibt es für Jugendliche kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, viele ziehen deshalb in die Slums der Großstädte oder ins Ausland.
Die terre des hommes-Partnerorganisation
Die lokale gemeinnützige Organisation Midlands Aids Service Organisation (MASO) wurde 1991 von engagierten Bürger*innen zunächst als Reaktion auf die HIV- und AIDS-Pandemie gegründet. Heute steht die Verbesserung der Lebenssituation besonders benachteiligter Kinder und Jugendlicher im Zentrum der Arbeit. Erreicht wird dieses Ziel durch Maßnahmen im Bereich Gesundheit, Ernährung und Einkommensförderung.
Maßnahmen und Wirkungen
MASO und terre des hommes wollen den Teufelskreis aus Armut, Hunger und fehlenden Perspektiven für junge Menschen durchbrechen und die Gemeinden im Bezirk Lower Gweru stärken. Rund 200 arbeitslose Jugendliche, davon mindestens die Hälfte Mädchen, werden in den Bereichen standortgerechte Landwirtschaft, erneuerbare Energie, Nahrungsmittelproduktion und Wassermanagement ausgebildet. Mit dem Erlernten sollen sie zu einem effizienteren Umgang mit den knappen Wasserressourcen und zum Erhalt bzw. der Steigerung der Bodenfruchtbarkeit beizutragen.
In Gewächshäusern, Gemüsegärten, Versuchsfeldern oder Baumschulen, die über Tröpfchenbewässerung versorgt werden, praktizieren die Auszubildenden nachhaltige und standortgerechte Landwirtschaft. Nach erfolgreichem Training bewirtschaften sie ihre eigenen landwirtschaftlichen Flächen bzw. die ihrer Familien und verbessern so nachhaltig die Ernährung.
Oft sind die Anbauflächen bei den örtlichen Grundschulen angesiedelt und versorgen die Kinder und angrenzende Gesundheitszentren mit vitaminreichen Lebensmitteln. Auch die Schulkinder selbst werden an die umweltgerechten Methoden herangeführt und engagieren sich in sogenannten Ökoclubs.
Herausforderung und Planung
Das mit Mitteln des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) geförderte Projekt hat nachweislich zur Verbesserung der Ernährung in den beteiligten Gemeinden beigetragen. Die Region bleibt jedoch anfällig für klimabedingte Krisen, und die Corona-Pandemie hat die prekäre wirtschaftliche Lage weiter verschärft. Das Projekt wird daher weitergeführt mit dem Ziel, die bereits etablierten Anpassungsstrategien zu festigen. Mehr Jugendliche erhalten Trainings zu klimaresistenten und diversifizierten Einkommensmöglichkeiten. Wirksame landwirtschaftliche Methoden werden mit anderen Akteuren geteilt, um dauerhafte Veränderungen im Projektgebiet zu erreichen.
17.01.2022