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Prävention am Bahnhof Zoo

Berlin, Bahnhof Zoo - die Umgebung des Bahnhofs ist ein Treffpunkt von Obdachlosen, Straßenkindern und Drogenabhängigen. Seit vielen Jahren betreibt der Verein Fixpunkt hier mit Unterstützung des Volkswagen Konzernbetriebsrates und terre des hommes das »Charlottenburger Präventionsmobil«. Der Kleinbus dient als Anlauf- und Beratungsstelle für obdachlose oder drogenabhängige Jugendliche und junge Erwachsene. Viele von ihnen nehmen keine medizinische Versorgung wahr, da sie entweder nicht krankenversichert sind oder kein Vertrauen in Ärzte oder Krankenhäuser haben. Hier hilft Fixpunkt: Im Präventionsmobil bietet der Verein Beratung zu HIV/AIDS- und Hepatitis an, aber auch den Austausch gebrauchter Spritzen sowie lebenspraktische Hilfen. Unterstützt wird die Arbeit von Fixpunkt durch die »Peers«. Das englische Wort »Peer« bedeutet »Gleichgesinnte«. In diesem Fall sind es junge Erwachsene aus der Drogen- und Obdachlosenszene, die ein Bindeglied zwischen ihrem Umfeld und Fixpunkt bilden.

Gute Kontakte in die Szene
Auch D. ist als Peer für Fixpunkt tätig. Die 19-jährige kennt die Szene. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie heroinabhängig. Die Mutter war Alkoholikerin, der Stiefvater verprügelte sie und ihre drei Geschwister. D. wurde in einem Heim untergebracht, kam dann zu einer Pflegefamilie. Sie kiffte, nahm LSD, begann, Heroin zu spritzen. Nach zwei gescheiterten Therapieversuchen brach sie den Kontakt zur Pflegefamilie ab und begann ein Leben auf der Strasse. Am Bahnhof Zoo lernte sie das Angebot von Fixpunkt kennen. Inzwischen berät D. andere Jugendliche im Charlottenburger Präventionsmobil. Beispielweise, dass sie sich vor HIV/Aids schützen können, indem sie keine gebrauchten Spritzen benutzen. »Einerseits wollen wir die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bei uns als Peer aktiv sind, dazu bewegen, aus der Straßenszene auszusteigen«, erläutert Maja Badke, Sozialarbeiterin bei Fixpunkt, die Ziele des Vereins. »Andererseits helfen uns die Peers, unsere Kontakte in die Szene zu verbessern: Durch ihre Glaubwürdigkeit wollen wir die Reichweite des Charlottenburger Präventionsmobils erhöhen, um möglichst vielen obdachlosen und drogenabhängigen Jugendlichen zu helfen.«

Insgesamt sechs Peers können bei Maja Badke beschäftigt werden, die mit den Bus-Besuchern Informationsgespräche zu Spritzentausch durchführen und bei der Lebensmittelabgabe helfen. Dafür unterstützt Fixpunkt die Peers, wenn sie Auswege suchen aus Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit oder wenn sie eine Therapie angehen.

D. ist schon länger bei Fixpunkt tätig. Inzwischen hat sie schon mehrere Auszeiten genommen, um Entziehungskuren zu bewältigen. Dank der Mitarbeiter von Fixpunkt hat D. wieder Kontakt zu ihrer Familie aufgenommen. Mit ihrer Arbeit im Präventionsmobil hat D. anderen Jugendlichen geholfen, in einem von Obdachlosigkeit und Drogen geprägten Alltag ein gesünderes und würdigeres Leben zu führen.

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