Pakistan: Wasser für die Wüste

Solarpumpen machen es möglich: Trotz Dürre wächst gesundes Gemüse

Ausgangsituation

Die Provinz Sindh liegt im Südosten Pakistans - große Teile sind Wüste oder Halbwüste, die Menschen sind arm. Der Niederschlag nimmt seit Jahren ab, und um Wasser zu holen, müssen die Familien immer längere Wege zurücklegen. Diese Arbeit übernehmen oft die Kinder. Für die Schule bleibt keine Zeit.

Die terre des hommes Partnerorganisation

Die Organisation »Association for Water, Applied Education & Renewable Energy« (AWARE) wurde 2005 gegründet und setzt sich vor allem für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in entlegenen Regionen Pakistans ein.

Revovierte Schule: Die Kinder müssen nun nicht mehr von weit entfernten Quellen Wasser holen — Revovierte Schule: Seit es die Solarpumpen gibt, kommt das Wasser aus der Leitung und die Kinder müssen nicht mehr kilometerweit laufen, um es zu holen

Maßnahmen und Wirkung

AWARE installiert mit der Unterstützung von terre des hommes und dem BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Wasserpumpen, die mit Solarenergie betrieben werden. 15 Dörfer in der Wüstenregion haben nun zum ersten Mal Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das führt zu weitreichenden Veränderungen: Kinder, die häufig für das Wasserholen zuständig waren, haben nun Zeit, in die Schule zu gehen.

AWARE und terre des hommes haben die Schulen renoviert und machen den Mädchen und Jungen zudem attraktive Freizeitangebote: Beispielsweise können sie sich in »Kinderclubs« treffen, wo es Hausaufgabenhilfe gibt und sie sich mit Gleichaltrigen über ihre Probleme austauschen.

Die Maßnahmen zeigen Erfolge: Die Einschulungsraten in der Region sind deutlich gestiegen. Und die funktionierende Wasserversorgung verbessert auch die Ernährung in den Gemeinden, denn nun kann in der Wüste sogar Gemüse angebaut werden. Auch die Gesundheit der Familien hat sich mit den Wasserpumpen verbessert. Um die bisher hohe Mutter-Kind-Sterblichkeit noch weiter zu senken, erhalten Frauen und Hebammen Hygiene-Schulungen.

Herausforderungen und Planung

Eine Herausforderung für das Projekt ist, dass es in der Region nur wenig Arbeit gibt. Viele Familien müssen ihr Auskommen als Wanderarbeiter verdienen, andere ziehen gleich ganz weg. Durch die Solarbrunnen gibt es nun die Möglichkeit, vor Ort Landwirtschaft zu betreiben, was für viele Familien ein großer Anreiz sein kann, zu bleiben und ihre Kinder in die Schule zu schicken.