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Rio 2016

Die Spiele der Ausgrenzung:
Menschenrechtsverletzungen im Kontext der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro  

Die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro stehen bereits vor ihrem Startschuss in der Kritik. In einem soeben von einem Bürgerkomitee veröffentlichten Bericht werden schwere Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld der Spiele dokumentiert. terre des hommes hat an dem Bericht mitgearbeitet.

In dem Bericht werden gewaltsame Umsiedlungen, brutale Polizeieinsätze gegen Slumbewohner und die Vertreibung von Strassenkindern als gravierende Form von Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Durch Zwangsumsiedlungen wurden viele Kinder und Jugendliche aus ihrem Umfeld herausgerissen und verloren dadurch den Zugang zu Bildung, Gesundheitsdienstleistungen und sozialen Einrichtungen. Durch die Ausgrenzung erhöht sich für Kinder und Jugendliche das Risiko, Opfer von Ausbeutung, Kinderarbeit und sexuelle Gewalt zu werden. In der Studie werden außerdem Verstöße gegen Kinderrechte sowie gesetzliche Bestimmungen des brasilianischen Arbeitsrechts aufgeführt. Nach Auffassung von terre des hommes zeichnet die Dokumentation die Olympischen Spiele 2016 als Ort der sozialen Ausgrenzung.  

Die in der Studie genannten Menschenrechtsverletzungen stehen im krassen Widerspruch zu den offiziellen Ankündigungen des Olympischen Komitees. So bezeichnete Komitee-Präsident  Thomas Bach die Spiele erst kürzlich als Chance für soziale Integration und als Werkzeug für den Frieden.  

Um die Praxis der Menschenrechtsverletzungen umgehend zu beenden, fordert terre des hommes vom IOC:

  • Sich dafür einzusetzen, dass die gewaltsamen Vertreibungen von Bewohnern im Rahmen der Baumassnahmen beendet, die Polizeigewalt eingedämmt sowie die Vertreibung von Strassenkindern gestoppt wird.
  • Das IOC sollte die Einhaltung der Menschenrechte während aller Phasen der Olympischen Spiele aktiv überprüfen und unabhängigen Fachgremien eine  Kontrolle ermöglichen.
  • Das IOC muss Menschenrechtsfragen in die Vergabekriterien für zukünftige Olympische Spiele einbeziehen und entsprechende Verpflichtungen in den Verträgen fest verankern.

Zusammen mit dem Bürgerkomitee von Rio stellt terre des hommes fest, dass Sport der Vermittlung von Bildung und Gesundheit und nicht primär wirtschaftlichen Interessen dienen sollte!


Weitere Informationen:

  • Fact Sheet: Effects of Mega Sporting Events on Rio’s Children (Studie als PDF-Datei zum Download )
  • Kampagnenseite der Internationen Föderation terre des hommes children win

 
8.12.2015

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