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Schutz von Kindern bei Fußballweltmeisterschaften

Am 26. Februar wird ein neuer FIFA-Präsident als Nachfolger für den gesperrten Sepp Blatter gewählt. Im Vorfeld der Wahlen haben die Kandidaten bei einer vom Europäischen Parlament am 27. Januar organisierten Debatte die Gelegenheit, ihre Vorstellungen zur Entwicklung des Weltfußballs darzulegen.

Gemeinsam mit Amnesty International, Football Supporters Europe, Human Rights Watch und Transparency International Deutschland appelliert die Internationale Föderation Terre des Hommes an die Kandidaten, sich im Falle ihrer Wahl zum FIFA-Präsidenten auf sechs Prinzipien für faire und transparente Fußballweltmeisterschaften zu verpflichten, bei denen die Menschen- und Kinderrechte gewahrt werden. »Die FIFA braucht einen grundsätzlichen Wandel und muss verloren gegangenes Vertrauen wieder aufbauen«, so der Appell. »Notwendig sind besonders effektive und von unabhängiger Seite kontrollierte Regularien, mit denen sichergestellt wird, dass Korruption und die Verletzung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten bei Fußballweltmeisterschaften grundsätzlich ausgeschlossen sind, und zwar vom Moment der Bewerbung als Austragungsort bis zur Durchführung.«

Der neue FIFA-Präsident wird aufgefordert, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit klare Signale zur Sicherung der Menschenrechte und Vermeidung von Korruption zu setzen. Ignacio Packer, Generalsekretär der Internationalen Föderation Terre des Hommes, betont die besondere Bedeutung des Schutzes von Kindern bei Sport-Großveranstaltungen. »Die FIFA hat die Chance und die Verpflichtung, bei Fußballweltmeisterschaften die direkten und indirekten Risiken von Kindern in den Blick zu nehmen und zum Beispiel dafür zu sorgen, dass Familien nicht wegen Bau- und Infrastrukturvorhaben gegen ihren Willen umgesiedelt werden oder Gelder unkontrolliert in Prestigeprojekte fließen, die dann für Schulunterricht und öffentliche Spiel- und Sporteinrichtungen fehlen.«

Auf folgende sechs Prinzipien sollen sich die Kandidaten für die FIFA-Präsidentschaft verpflichten:

  1. Gastgebernationen von Fußballweltmeisterschaften verpflichten sich bereits im Rahmen ihrer Bewerbung als Austragungsland auf effektive Maßnahmen gegen Korruption und sichern zu, die Menschenrechte zu achten.
  2. Gastgeber-Nationen etablieren gesetzliche Mechanismen zum Schutz von Kinder- und Menschenrechten einschließlich effektiver Entschädigung der Opfer bei Verstößen.
  3. Russland und Katar als Weltmeisterschaftsgastgeber 2018 und 2022 werden explizit auf diese Verpflichtungen hingewiesen. In Katar gilt dem Schutz der Arbeiter besonderes Augenmerk.
  4. Innerhalb der FIFA sowie ihrer kontinentalen Föderationen gelten Transparenz, saubere Rechenschaftslegung und ethisch einwandfreies Management.
  5. Jegliche Diskriminierung von Menschen aufgrund von Geschlecht, religiöser oder sexueller Orientierung bei Fußballweltmeisterschaften wird grundsätzlich ausgeschlossen.
  6. Die FIFA nimmt die Analysen und Empfehlungen unabhängiger internationaler Nichtregierungsorganisationen zur Kenntnis und organisiert einen regelmäßigen Austausch mit ihnen im Sinne der Sicherung der genannten Zielsetzungen.

Pressemitteilung der Internationalen Föderation Terre des Hommes (PDF-Dokument)

25.01.2016

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