Zum Inhalt springen

Sie sind hier:

Kinder im Krieg

420 Millionen Kinder leben in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet. Das sind fast doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Sie leiden an Angst, Hunger und Krankheiten. Rund 27 Millionen Kinder können aufgrund der bewaffneten Kämpfe nicht zur Schule gehen.

Tausende Kinder werden jedes Jahr in kriegerischen Konflikten getötet, verletzt, verschleppt, in bewaffnete Gruppen rekrutiert, sexuell missbraucht oder zwangsverheiratet. Hunderttausende leiden - und viele von ihnen sterben - an Kriegsfolgen wie Unterernährung, fehlendem Trinkwasser und mangelhafter medizinischer Versorgung.

Krankenhäuser und Schulen werden angegriffen, humanitären Hilfsorganistionen wird der Zugang zu den Notleidenden verweigert.


Daten und Fakten

In mehr als 25 Staaten der Welt gibt es derzeit Kriege oder bewaffnete Konflikte. Als Krieg werden bewaffnete Konflikte bezeichnet, die bestädnig andauern, planmäßig und zentral organisiert sind. Mindestens eine der Parteien gehört zu den regulären Streitkräften einer Regierung. Wenn diese Merkmale nicht in vollem Umfang zutreffen - beispielsweise die Kampfhandlungen nicht kontinuiertlich sind, sondern eher gelegentliche Zusammenstöße - spricht man von einem bewaffneten Konflikt.

In den heutigen Kriegen sind die meisten Opfer - anders als noch Anfang des 20. Jahrhunderts - Zivilisten. Getötet werden sie oft durch sogenannte Kleinwaffen, die auch von Deutschland in Konfliktgebiete exportiert werden. Etwa 250.000 Kinder unter 18 Jahren sind Kindersoldaten.

Ihr Ansprechpartner

Ralf Willinger
Referat Programme und Politik
Tel. 05 41 / 71 01 - 108
r.willinger@remove-this.tdh.de


Forderungen und Ziele

terre des hommes setzt sich in verschiedenen internationalen Netzwerken und Kampagnen gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten ein und engagiert sich für einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Konfliktregionen.

Zentrale Forderungen

Kindersoldat*innen

Kein Kind unter 18 Jahren darf in Armeen, bewaffneten Gruppen oder anderen militärischen Verbänden eingesetzt werden – egal in welcher Funktion, ob als Kämpfer, Spion, Minenerkunder, Koch, Träger oder Sexsklave.

Stopp von (deutschen) Waffenexporten

Es dürfen keine Waffen (besonders Kleinwaffen), Einzelteile oder Munition in Krisenregionen exportiert werden – insbesondere, wenn dort Kindersoldat*innen eingesetzt werden oder andere schwere Kinderrechtsverletzungen stattfinden. Dies gilt besonders auch für Deutschland, einen der fünf größten Rüstungsexporteure weltweit.

 

Flüchtlingskinder

Die Kinderrechtskonvention muss in Deutschland nach der Rücknahme des Vorbehalts im Juli 2010 endlich auch in der Praxis für Flüchtlingskinder gelten. Dafür müssen Gesetze und Regelungen so gestaltet werden, dass sich die Lebensbedingungen von Flüchtlingskindern tatsächlich verbessern.

Binnenvertriebene

Die internationale Staatengemeinschaft muss Verantwortung für Binnenvertriebene übernehmen und ihnen Schutz gewähren. Dazu sollen alle Staaten die UN-Leitlinien zu Binnenvertreibung unterzeichnen und umsetzen.

Militärwerbung

Militärwerbung bei Minderjährigen muss gestoppt werden. Dazu gehören die vielfältigen Werbemaßnahmen der Bundeswehr, beispielsweise an Schulen.

Bestrafung der Verantwortlichen

Die Verantwortlichen für die Rekrutierung von Kindersoldat*innen und für die Vertreibungen von Menschen aus ihrer Heimat - gleich ob Regierungen oder Einzelpersonen - müssen öffentlich benannt und sanktioniert werden. Gegen die Verantwortlichen muss vor dem Internationalen Strafgerichtshof oder vor nationalen Gerichten Anklage erhoben werden.

Weitere Forderungen finden Sie unter den Themenschwerpunkten Kindersoldat*innen, Flüchtlingskinder und Binnenvertriebene.


Projektbeispiele

terre des hommes unterstützt Kinder dabei, ein Leben ohne Krieg und Gewalt zu führen. Sehen Sie Beispiele für unsere Projektarbeit.

Kolumbien: Friedliche Auswege
In Kolumbien ist der Alltag oft von Gewalt geprägt. Die Stadt Popayán leidet an einer besonders hohen Gewalt- und Kriminalitätsrate unter Jugendlichen. Ein terre des hommes-Projekt versucht, diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Burma: Kampf gegen Zwangsrekrutierung
Tausende bis Zehntausende Kindersoldaten gibt es in Burma. terre des hommes unterstützt eine Organisation, die sich vor Ort gegen die Zwangsrekrutierung von Kindern einsetzt.

Deutschland: Geschützte Räume
In der Heimat haben sie Gewalt erlebt. Traumatisierte Kinder und Jugendliche brauchen geschützte Räume, in denen sie angstfrei beginnen können, ihre schrecklichen Erfahrungen zu bewältigen.


Was Sie tun können

terre des hommes setzt sich auf verschiedenen Ebenen für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten ein.

Lobbyarbeit

Ein Schwerpunkt bildet die Beeinflussung von Politik und gesetzlichen Rahmenbedingungen durch Lobbyarbeit und die Mitarbeit in Netzwerken und Bündnissen.

Um auf die Situation von Kindersoldaten aufmerksam zu machen, engagiert sich terre des hommes unter anderem beim Red Hand Day mit zahlreichen Aktionen. Was ist der Red Hand Day und wie können sie daran teilnehmen?

terre des hommes setzt sich in Deutschland gegen die Bundeswehrwerbung bei Minderjährigen und für mehr Friedensbildung an den Schulen ein. Wie Sie selber zu diesen Themen aktiv werden können, erfahren Sie hier.

Projektarbeit

Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Unterstützung zahlreicher Projekte für Kindersoldaten und Flüchtlingskinder in Kriegs- und Krisengebieten, aber auch in Deutschland.

Ob medizinische Hilfe für verletzte und traumatisierte Kindersoldaten, Bildungsangebote oder Rechtsberatung für Vertriebene und Flüchtlinge - die terre des hommes-Projektpartner unterstützen die Kinder und Jugendlichen darin, mit den Traumata der Vergangenheit zurechtzukommen und sich eine Zukunft aufzubauen.

Helfen Sie mit, den Kindern eine neue Perspektive zu geben und unterstützen Sie unsere Projekte mit einer Spende. Jede einzelne Spende hilft! Projekte für ehemalige Kindersoldaten, Flüchtlingskinder und Binnenvertriebene finden Sie auf den entsprechenden Themenseiten.


Weitere Informationen zu den Themen Kindersoldaten, Binnenvertriebene und Kleinwaffen. mehr