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Gärten der Hoffnung

Nachhaltige Landwirtschaft in Sambia

Rotbraun ist die Straße, die zur Schule führt. Rotbraun sind Schulhof und Fußballplatz. Es ist Mitte September. Der nächste Regen wird erst in ein paar Wochen fallen. Doch inmitten des ausgedörrten Landes haben Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern der Sikaunzwe-Schule im Distrikt Kazungula, im Süden Sambias, mit Unterstützung unserer Partnerorganisation Environment Africa Trust Zambia (EA) eine grüne Oase erschaffen: Im Schulgarten wachsen Kürbisse, Maniok und Süßkartoffeln, sprießen wilder Spinat und Auberginen. Und zwar so reichhaltig, dass die Schüler*innen jeden Tag ein gesundes Mittagessen erhalten.

Ausreichend nahrhaftes und gesundes Essen ist gerade für Kinder wichtig. Fehlt es, können sie sich weder geistig noch körperlich gut entwickeln. Mangelernährung schwächt zudem das Immunsystem. Laut Vereinten Nationen (UN) stirbt alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Und der Klimawandel verschärft die Ernährungslage. Auch in Sambia.

Schon heute ist fast die Hälfte der Sambier*innen unterernährt. Immer wieder leidet das Land unter schweren Dürren. Auf den ausgedörrten Feldern ernten die Bäuer*innen immer weniger. Trinkwasser ist Mangelware. Zwar gibt es Techniken, die helfen, trotz Klimawandel Landwirtschaft zu betreiben. Doch es fehlt an Wissen darüber. Und es fehlen Perspektiven und Jobs für die Jugend. Armut aber generiert neuen Hunger, Hunger weitere Armut. Ein Teufelskreis.

Den wollen wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Environment Africa Trust Zambia (EA) durchbrechen – durch Bildung, Schulgärten und nachhaltige Wassernutzungssysteme.

Bildung: In einem EA-Trainingszentrum im Distrikt Kazungula machen rund 120 arbeitslose Jugendliche eine Ausbildung in nachhaltiger, standortgerechter Landwirtschaft. Es gibt Lerneinheiten zu Wasserwirtschaft, erneuerbaren Energien und Nahrungsmittelverarbeitung.

Auch Betriebswirtschaftslehre steht auf dem Stundenplan. Die jungen Erwachsenen zwischen 17 und 25 Jahren lernen, Wasserauffang- und Wasserspeichersysteme zu errichten. Sie bauen Gewächshäuser, legen Gemüsegärten, Versuchsfelder, Baumschulen und Obstgärten an.

Nach dem Abschluss, der übrigens staatlich zertifiziert ist, bewirtschaften sie ihre eigenen Felder. Mit ihrem Beispiel sind sie die besten Multiplikator*innen und unterstützen das EA-Team, das in drei Projektgemeinden zusätzliche Schulungen zu ressourcenschonender Landwirtschaft, nachhaltiger Wassernutzung und Ernährungsfragen anbietet.

Schulgärten: An der Sikaunzwe-Schule und zwei weiteren hat EA gemeinsam mit den Schüler*innen und den Auszubildenden des Trainingszentrums Gewächshäuser und Schulgärten angelegt. Öko-Clubs übernehmen die Pflege, unterstützt von eigens ausgebildeten Lehrkräften und Eltern. Aus dem gezüchteten Gemüse werden leckere und vitaminreiche Mahlzeiten für 700 Schüler*innen. Die Öko-Clubs tauschen sich untereinander aus. Sie organisieren Wettbewerbe und Ausstellungen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Auch an den Kliniken der drei Gemeinden sind dank EA Gärten entstanden. Sie helfen, unterernährte Kleinkinder mit gesundem Gemüse zu versorgen.

Wasser: In den beteiligten Gemeinden und an den Schulen haben die Auszubildenden aus dem Trainingszentrum Brunnen installiert, deren Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie in hochgelegene Tanks gepumpt wird. Von dort wird es zu Trinkwasserspendern und zur Tröpfchenbewässerung in die Gärten weitergeleitet. Verantwortlich dafür sind eigens gegründete Dorfkomitees, deren Mitglieder gewählt werden. Sie überprüfen die Wasserqualität regelmäßig und sorgen dafür, dass 1.400 Kinder, Frauen und Männer das ganze Jahr über Zugang zu sauberem Wasser haben – und damit einen Ausweg aus der Armut.

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