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Kleine Köch*innen verändern die Welt

Gesunde Ernährung für Thailands Kinder

Pom Paem, Aim, Tham. Das sind drei kleine Köch*innen, die die Welt verändern. Sie setzen sich an ihrer Schule dafür ein, dass Kinder gesundes Essen auf ihren Tellern haben. »Little Chef Changes the World« heißt das Projekt unserer Partnerorganisation GABFAI Community Theatre Group in Thailand.

Zu einer gesunden Ernährung gehören, klar, Obst und Gemüse. Doch wenn Papaya – Aims Lieblingsfrucht –, Paprika und Pilze mit Pestiziden belastet sind, können sie tödlich sein. Gerade für Kinder, denn sie essen und trinken im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr als Erwachsene. Hinzu kommt die Belastung aus der Luft. In den ersten zwölf Jahren atmen Kinder doppelt so viel wie Erwachsene und nehmen daher doppelt so viele Giftstoffe auf. Mit schlimmen Folgen: Pestizid-Belastung steht im Zusammenhang mit Krebserkrankungen, Asthma sowie geistigen und körperlichen Behinderungen. Viele Vergiftungsfälle bleiben unerkannt, weil gerade Menschen auf dem Land nicht immer Zugang zu ausreichender  medizinischer Betreuung haben oder Mediziner*innen Symptome wie Erbrechen, Kopfschmerzen und Gedächtnisverlust anderen Krankheiten zuschreiben. Was aber klar ist: Thailand gehört zu den Ländern, in denen hochgiftige Chemikalien auf den Äckern landen – und auf den Tellern. Die Belastung ist dort besonders hoch, wo besonders viel Landwirtschaft betrieben wird. Zum Beispiel in der Provinz Chiang Mai im Norden des Landes. Hier leben Pom Paem, Aim und Tham. Und hier ist GABFAI an fünf Schulen aktiv.

Gemeinsam mit den drei kleinen Köch*innen, ihren Klassenkamerad*innen und engagierten Lehrkräften hat die terre des
hommes-Partnerorganisation GABFAI Schulgärten angelegt, in denen neben Kohl und Kokosnüssen auch Bananen, Basilikum und Bilimbi (Gurkenbäume) wachsen. Was sie dort nicht ernten können, liefern Biobäuer*innen. Über 500 Kinder und ihre Lehrkräfte genießen so jeden Tag eine gesunde Mahlzeit aus lokalen, biologischen Zutaten.

Die Schulen haben »Gesunde Ernährung« in ihre Lehrpläne aufgenommen. 64 Jungen und Mädchen sowie 41 Lehrkräfte, Väter und Mütter erhalten zudem eine vertiefende Schulung zu Ernährungssicherheit und den Gefahren von Pflanzenschutzmitteln. 99 Kinder und Jugendliche nehmen an Medientrainings teil und erstellen ihre eigenen Informationsmaterialien: Poster über den Weg der Nahrung vom Acker auf den Teller, Videos über Bioanbau und Kochbücher mit leckeren, gesunden Rezepten. Und sie entwickeln Theaterstücke. Die führen sie nicht nur vor ihren Klassenkamerad*innen auf, sondern auch in den Dörfern der Umgebung. So viele Menschen wie möglich möchten GABFAI und die kleinen Köch*innen über gesunde Ernährung informieren und von den Vorteilen lokalen Bioanbaus überzeugen. Deshalb zeigt die Organisation Landwirt*innen auch, wie sie ohne Chemie und mit lokalem Saatgut wirtschaften können.

Durch eine Fernsehserie sind GABFAI und die kleinen Köch*innen weit über Chiang Mai hinaus bekannt. Auch sie heißt »Little Chef Changes the World«. Mehr als 20.000 Kinder und ihre Eltern haben schon zugeschaut. Selbst in Laos und Myanmar schalten Familien den Fernseher ein, wenn die kleinen Köch*innen auf dem Programm stehen.

Die Bekanntheit nutzte GABFAI, um gemeinsam mit anderen Organisationen öffentlich Druck gegen den Einsatz hochgiftiger Pflanzenschutzmittel zu machen. 2020 verbot die Regierung schließlich die Nutzung von Chlorpyrifos und Paraquat, zweier Pestizide, die in Deutschland bereits seit Jahren nicht mehr auf dem Acker landen dürfen. Nun geht es darum, das Verbot durchzusetzen und ein weiteres toxisches Pflanzenschutzmittel zu verbieten: Glyphosat. GABFAI und die kleinen Köch*innen werden weitermachen, bis kein Kind mehr Gift auf dem Teller hat.

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