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Ein Schatz für die Welternährung

2013 ist das internationale Jahr der Quinoa

In den 60er Jahren wurde sie noch als gesundheitsgefährdend diffamiert, jahrzehntelang von Importweizen und Reis verdrängt. Nun ist sie salonfähig geworden, findet sich auf Speisekarten von Feinschmeckerrestaurants und nun auch auf der diplomatischen Bühne: die Quinoa. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der Quinoa erklärt.

Zur Renaissance der Quinoa haben auch zahlreiche terre des hommes-Partnerorganisationen beigetragen. Seit vielen Jahren unterstützt terre des hommes in den Anden Kleinbauern dabei, traditionelle Pflanzen wie Quinoa anzubauen. Da diese Pflanzen sehr gut an das Klima angepasst sind, liefern sie langfristig bessere Erträge als genmanipuliertes Importsaatgut. So können die Bauern die Ernährung für ihre Familien mit nahrhaften und gesunden Produkten sicherstellen.

Die Wiederentdeckung der Quinoa deutet sich seit einiger Zeit an. Das Korn der Inka, das bereits vor 7.000 Jahren angebaut worden sein soll, wird längst nicht mehr nur in den Bergregionen der Anden kultiviert. Sechs Staaten produzieren die Quinoa inzwischen kommerziell, in 70 Ländern laufen Versuche, das hochwertige Nahrungsmittel zu produzieren, darunter Frankreich, England, Schweden oder Kenia, heißt es auf der offiziellen Homepage des Internationalen Quinoa-Jahres. Auch wenn in Läden in Deutschland nur zwei oder drei Quinoa-Sorten zu finden sind, gibt es eine weit größere Vielfalt. Sie ermöglicht den Anbau in Regionen mit Temperaturen von -8 bis 38 Grad Celsius und in Höhen vom Meeresspiegel bis auf über 4.000 Meter. Doch wie bei allen Produkten, die für den Weltmarkt interessant geworden sind, wird nun auch bei der Quinoa die lokale Sortenvielfalt zugunsten der international nachgefragten Sorten zurückgedrängt. Und mancher Bolivianer beklagt sich über die steigenden Preise.

Die Quinoa enthält praktisch alle wichtigen Aminosäuren sowie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Der Wert der Quinoa, Ein Schatz für die Welternährung, liege nicht nur in dem Korn selbst, sagt die Welternährungsorganisation FAO, sondern auch in dem Wissen, das mit dem Anbau verbunden sei. Die Quinoa gilt als eine Antwort der indigenen Kulturen auf klimawandelbedingte Ernährungskrisen, und das Internationale Quinoa-Jahr macht auf dieses lange unterschätzte Nahrungsmittel und auf den Wert kleinbäuerlicher Agrarkultur aufmerksam.

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