Zyklon »Idai«: Die Folgen werden noch lange spürbar sein
In der Nacht vom 14. auf den 15. März erreichte der Zyklon »Idai« Mosambik, Simbabwe und Malawi: Etwa tausend Menschen kamen durch den Wirbelsturm und die darauf folgenden Überflutungen ums Leben, die Infrastruktur bis weit in das Landesinnere wurde zerstört, Ernten und Saatgut wurden vernichtet, Hunderttausende Menschen sind immer noch obdachlos.
Während die Berichterstattung der Medien längst auf der Suche nach neuen Schlagzeilen ist, nimmt das Leid der Betroffenen kein Ende: Etwa drei Millionen Menschen sind immer noch auf Hilfe von außen angewiesen. terre des hommes kümmert sich gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen vor Ort insbesondere um die Kinder - viele haben Eltern, Geschwister oder ihr Zuhause verloren und sind schwer traumatisiert.
So hilft terre des hommes in Mosambik
Im Mittelpunkt der Hilfsmaßnahmen stehen die Distrikte Chimoio, Manica und Vanduzi sowie die Städte Dondo und Beira in der Provinz Sofala - Regionen, die besonders schwer von der Katastrophe betroffen sind. terre des hommes hat hier gemeinsam mit seinen Schwesterorganisationen aus der Schweiz und Italien sogenannte »Child Friendly Spaces« eingerichtet - Kinderschutzzentren, in denen die Mädchen und Jungen spielen, lernen und essen können und in denen Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen immer ein offenes Ohr und häufig eine Lösung für die vielfältigen Probleme der Kinder haben.
Kinder wie die neunjährige Carlota, die Halbwaise ist und vor dem Sturm mit ihrer Mutter, Großmutter und zwei Schwestern in einem gemieteten Haus lebte, finden hier Halt, Orientierung und Zuwendung.
Besonders in den großen Nothilfe-Lagern sind die »Child Friendly Spaces« für die Mädchen und Jungen ein wichtiger Zufluchtsort. Im »Samora Machel«-Camp leben beispielsweise 738 Familien mit 1.285 Kindern. Ihre Häuser wurden komplett zerstört, die gesamte Ernte und das Vieh sind verloren. Keines der Kinder besucht derzeit eine offizielle Schule, die Hygienesituation ist angespannt und die Nahrungsmittelversorgung ist nicht ausreichend.
terre des hommes stellt den Mädchen und Jungen und ihren Familien aber nicht nur die Kinderschutzzentren zur Verfügung, sondern auch Hygiene-Kits, Lern-Materialien und Zugang zu sauberem Trinkwasser: Dafür wurden mobile Wasseraufbereitungsanlagen in das Gebiet geschickt. Mit dem »Portable Aqua Unit for Lifesaving«, kurz PAUL, können täglich 1.200 Liter Wasser gereinigt werden.
So hilft terre des hommes in Simbabwe
In Simbabwe konzentrieren sich die Hilfsaktionen von terre des hommes auf die Distrikte Chimanimani und Chipinge und auf das Flüchtlingscamp Tongogara, in dem Geflüchtete aus verschiedenen Nachbarländern Simbabwes leben. Kurz nach der Katastrophe wurden Lebensmittel, Hygieneartikel und Lernmaterialien an etwa 600 Kinder und ihre Familien verteilt. Auch in Simbabwe kommt der Wasserrucksack PAUL zum Einsatz.
Hauptsächlich konzentrieren sich die Aktivitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der terre des hommes-Partnerorganisation Childline aber auf die längerfristige psychosoziale Betreuung betroffener Kinder: Es wurden drei »Child Friendly Spaces« eingerichtet, in denen etwa tausend Mädchen und Jungen spielerisch und therapeutisch betreut werden, lernen und etwas essen können. Besonders schwer traumatisierte Kinder werden an Fachkräfte überwiesen, hierbei nutzt die Partnerorganisation ihre guten Kontakte vor Ort.
Die Folgen des Wirbelsturms werden noch lange zu spüren sein. Neben der Hilfe zur Versorgung der Opfer und dem Wiederaufbau der Dörfer und Städte werden auch langfristige Maßnahmen notwendig sein, wie unsere Afrika-Referentin Claudia Berker betont. »Die Katastrophe hat großflächig erntereife Felder zerstört und damit die Nahrungsgrundlage für hunderttausende Menschen in der betroffenen Region verschlimmert.«
Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung, zur Katastrophenvorsorge und zum Wiederaufbau sind jetzt dringend nötig: Wir bitten um Ihre Spende.
27.05.2019