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Südafrika: Die ersten Jahre sind entscheidend

Programm zur frühkindlichen Entwicklung zeigt Erfolg

Die Situation vieler Jugendlichen in den Townships von Nelson Mandela Bay ist geprägt von Armut und Perspektivlosigkeit. Die Zahl an HIV-Infektionen ist hoch. Viele Kinder erhalten nicht die Förderung, die sie brauchen, um sich altersgemäß zu entwickeln.

Dieser Herausforderung stellt sich die von terre des hommes geförderte Partnerorganisation »Ubuntu  Pathways«. Das Ubuntu-Zentrum im Township Zwide umfasst eine kleine Klinik, Beratungsräume und einen Bereich für die Schul- und Berufsausbildung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen des Stadtteils. Ein besonderer Programmschwerpunkt liegt auf der Förderung der frühkindlichen Bildung.

Früher Mangel, späte Folgen

Die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung eines Kindes entscheidend. Fehlt es an Nahrung oder werden die Fähigkeiten nicht gefördert, kann dies ihre Lernfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Hier setzt das Angebot des Projektpartners Ubuntu zur frühkindlichen Bildung für Kinder bis zum Alter von fünf Jahren an. Zu den altersgerechten Lernaktivitäten gehört zum Beispiel: Farben, Buchstaben und Zahlen kennenlernen. Die Kita bietet den Kindern viele Möglichkeiten zum Spielen, Basteln und Malen. Sportliche Aktivitäten unterstützen die Mädchen und Jungen in der Entwicklung ihrer motorischen Fähigkeiten. Die Kleinen lernen aber auch, welche Tiere und Pflanzen es in ihrer Umgebung gibt. Ubuntu kümmert sich zudem um die medizinische Versorgung der Kleinen und regelmäßige Mahlzeiten.

Seit dem Start des Programms konnte Ubuntu eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz verzeichnen: Alle Kinder haben dank des Programms zur körperlichen, kognitiven und emotionalen Entwicklung die Aufnahme in die Grundschule geschafft und nehmen regelmäßig am Unterricht teil. Auch die Resonanz der Familien ist sehr positiv: Sie erleben unmittelbar die Fortschritte ihrer Kinder und unterstützen diese zu Hause. Damit werden auch andere Eltern motiviert, ihre Kleinsten im Ubuntu-Kindergarten anzumelden.

»Es geht nicht allein um akademisches Lernen…«

Fragen an Claudia Berker, terre des hommes-Referentin Team Afrika

Bildung und Ausbildung für Kinder ist ein zentrales Anliegen von terre des hommes. Welche Bedeutung hat dabei die frühkindliche Bildung?

Die ersten sieben Lebensjahre eines Kindes sind die wichtigste Phase für die körperliche, geistige, soziale und emotionale Entwicklung, denn 95 Prozent des Gehirnwachstums finden vor dem sechsten Lebensjahr statt. Ein Mangel an Nahrung, Zuwendung, Sicherheit und Stimulation kann in dieser Phase Defizite im Lern- und Entwicklungsprozess des Kindes verursachen, die später kaum noch auszugleichen sind.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Programm gemacht?

In den Projekten mit frühkindlichen Bildungsangeboten erreichen nahezu alle Kinder die offiziell festgelegten vorschulischen Entwicklungsziele. Damit haben diese Kinder eine bessere Ausgangsbasis für ihre weitere Schul- und Berufslaufbahn als Kinder ohne entsprechende Förderung. Doch es geht in der Arbeit nicht allein um akademisches Lernen: Kinder in den Projekten zeigen ein gutes Sozialverhalten, Kreativität und die Fähigkeit, ihre Wünsche und Anliegen zu formulieren. Daher beziehen Projektpartner wie Ubuntu alle Lebens- und Entwicklungsbereiche mit ein, dazu gehört die Ernährung ebenso wie die Arbeit mit den Eltern.

Spielt die frühkindliche Bildung auch in anderen terre des hommes-Projekten eine Rolle?

Unsere Partnerorganisationen sorgen in Südafrika, Simbabwe, Namibia und Mosambik, aber auch in Myanmar, Indien oder im Nordirak für die frühkindliche Bildung von Kindern. Diese Förderung ist in unserer Programmarbeit ein sehr wichtiger Beitrag zu mehr Chancengleichheit.

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