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Deine Stimme für Kinderrechte – warum ist das jetzt wichtig?

Am 23. Februar werden Sie ein Kreuz auf einem Wahlzettel machen. Und wo dieses Kreuz platziert ist, entscheidet maßgeblich darüber, wie die Zukunft von Kindern aussieht. Denn nicht alle Parteien planen Gutes für Kinder. Es gibt auch Parteien, die mit ihren Plänen Kinderrechte gefährden.

Wenn Ihnen die Kleinsten und Verletzlichsten unserer Gesellschaft besonders am Herzen liegen, sollten Sie darüber Bescheid wissen. Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Infos dazu kurz zusammengestellt - sowohl, was Terre des Hommes fordert, um Kinderrechte zu schützen, als auch die Positionen der Parteien.

Die Kampagne »Deine Stimme für Kinderrechte« klärt darüber auf, was die Parteien für Kinder planen. Wenn Sie aktiv helfen möchten, auf die Kampagne hinzuweisen, können Sie auch unser kostenloses Aufkleber-Set bestellen und verbreiten. Je mehr Menschen von den Plänen der Parteien zu Kindern und Jugendlichen erfahren, desto besser können sich Wähler*innen informieren.  


Was fordern wir, um Kinderrechte zu schützen?


Es sind nicht gerade leichte Zeiten. Wohnraum ist knapp, die Inflation macht vielen Haushalten zu schaffen. Schauen wir über den eigenen Tellerrand, sehen wir eine Welt voller Krisen. Für Kinder bedeutet das eine unsichere Zukunft und oft auch Armut. Hierzulande kämpfen wir zunehmend mit Kinderarmut, weltweit geht es um Hunger, Krieg und Umweltkatastrophen. Wo anfangen? Welche Krise zuerst bewältigen?

Wir haben die vier wichtigsten Punkte herausgearbeitet. An diesen vier Stellschrauben muss die Politik jetzt drehen, um die Situation von Kindern deutlich zu verbessern:

Deutschland braucht ein Investment in soziale Infrastruktur.

Schulen und Kitas müssen besser ausgestattet sein. Dazu muss Geld in die Hand genommen werden.

Risse in der Mauer, undichte Dächer, zu kleine Klassenzimmer oder gar Unterricht im Container. Die Situation an deutschen Schulen ist besorgniserregend. Was lange bekannt ist, wird ebenso lange ignoriert. Terre des Hommes fordert von der Politik jetzt entschlossenes Handeln und handfeste Investitionen. Schulen müssen Orte werden, an denen alle Kinder, egal woher sie kommen, zusammen in einem gut ausgestatteten Umfeld lernen können. Auch Kitas brauchen eine massive Finanzspritze.

Statt die Schuld am Versagen des Bildungssystems Kindern mit Migrationshintergrund zuzuschreiben und Lösungen zu Lasten von Kindern mit Sonderbedarfen vorzuschlagen, müssen Politiker*innen die Situation für alle Kinder gleichermaßen verbessern – damit sie in Schulen wieder unbelastet lernen können und in Kitas wohlbehütet und geborgen aufwachsen. Für eine bessere Ausstattung von Schulen, Kitas, sowie auch für die Jugendhilfe und Jugendarbeit, muss die Schuldenbremse ausgesetzt werden. Denn Investitionen in Kinder bedeuten ein Investment in unsere Zukunft. Und das braucht Deutschland jetzt.

Kindern die Schuld zuschieben? Nein, danke.

Kinder mit Migrationshintergrund müssen als Sündenböcke für soziale Missstände herhalten. Das muss aufhören.

Woran Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund alles schuld sein sollen – man verliert fast den Überblick. Wirft man einen Blick in die Boulevard-Presse, kann man Gänsehaut bekommen. Statt Lösungsvorschläge zu machen, beschränken sich viele Medien und Politiker*innen darauf, Hetze gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen zu verbreiten. Geflüchtete stehen ganz oben auf der Liste. Das ist schlimm – vor allem für Kinder und Jugendliche, die auf der Flucht vor Krieg und Elend nach Deutschland kamen. Sie haben Traumata erlebt, sind Gewalt und Tod nur knapp entkommen – und sehen sich hierzulande einer feindseligen Stimmung gegenüber, die sie verteufelt. Geflüchtete junge Menschen werden zu Sündenböcken, die Opfer zu Tätern verklärt. Das muss aufhören. Terre des Hommes fordert die Politik auf, die Rechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher nicht weiter zu beschneiden, sondern ihnen stattdessen Schutz und Sicherheit und die Chance auf eine Zukunft zu geben.

Vor allem die Pläne, Kinder von ihren Eltern und Geschwistern getrennt zu halten, machen uns große Sorgen. Der sogenannte Familiennachzug für geflüchtete junge Menschen muss gewährleistet sein. Wir sagen klar: Kinder und ihre Familien gehören zusammen!

Auch die Unterbringung von jungen Geflüchteten muss besser werden, will man ihre Rechte achten. Kein Kind sollte in Massenunterkünften leben, oder gar in Haft genommen werden an den Grenzen. Jedes Kind braucht Sicherheit, Schutz und Zugang zu Bildung. Deutschland muss sich wieder auf seine demokratischen und humanistischen Werte besinnen. Dazu sollten Kinderrechte explizit und ausdrücklich ins Grundgesetz aufgenommen werden, um die Rechte von Kindern zu stärken.

Alles Glitzer? Leider nicht.

Was Ihr Konsum mit Kinderrechten zu tun hat.

Kennen Sie Mica? Nein? Ein kleiner Tipp: Es handelt sich dabei nicht um eine Person, sondern um ein glitzerndes Material. Mica ist im Lack Ihres Autos, im Schimmern Ihres Lidschattens, im schicken Schein Ihres Handys. Mica ist überall. Und Mica ist eine Horrorgeschichte. Das Gestein wird hauptsächlich in Indien und Madagaskar abgebaut – von schätzungsweise über 32.000 Kindern.

Doch halt! Es gäbe auch Mittel und Wege, Konsum ohne Kinderarbeit zu gestalten: mit dem sogenannten Lieferkettengesetz. Es soll dafür sorgen, dass innerhalb der Lieferkette eines Produkts keine Ausbeutung, keine Menschenrechtsverletzung und keine Kinderarbeit vorkommt. Ein schlauer Gedanke mit Zukunft – der in Deutschland gerade von den meisten Parteien ausgebremst wird. Zu bürokratisch, heißt es.

Nur, um es einmal zu verdeutlichen: Meinen die Gegner des Lieferkettengesetzes, es lohne sich nicht, Kinder vor körperlicher Ausbeutung in Bergwerken zu schützen, vor 16-Stunden-Schichten in gebückter Haltung, während sie mit primitivsten Werkzeugen Steine aus einem Berg hauen? Vor lebenslangen körperlichen Schäden durch zu harte Arbeit? Vor Sklaverei zu Hungerlöhnen? Bürokratie kann dagegen kein Argument sein. Nur Menschlichkeit kann hier zählen.

Wir fordern die Politik auf, Kinderrechte auch im Globalen Süden zu schützen und für ein wirkungsvolles Lieferkettengesetz zu sorgen – ohne Wenn und Aber.

Wer sind wir eigentlich? Kann sich jemand erinnern?

Wie unser Selbstverständnis mit unserer Hilfsbereitschaft zusammenhängt.

Deutschland ist ein reiches Land. Eines der reichsten Länder der Welt. Mit vielen Handlungsmöglichkeiten und wertvollen Erfahrungen. Wir scheinen augenblicklich vergessen zu haben, wie viel wir geben können. Denn wenn in der Öffentlichkeit diskutiert wird, ob wir ärmeren Menschen in anderen Teilen der Welt weiterhin helfen möchten, gehen die Rollläden bei vielen runter. Sicher, wir haben auch unsere eigenen Nöte – mit zu hohen Mieten, zu geringen Renten, einer verfallenden Infrastruktur. Dennoch kommt uns als reichem Land eine Verantwortung zu, Ärmeren zu helfen und dafür sinnvolle Entwicklungsarbeit zu gewähren. Denn unser Reichtum beruht auf der Ausbeutung des Globalen Südens. Insofern tragen wir eine historische Verantwortung.

Wir fordern von der Politik, sich klar zu Humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu bekennen und Gelder in diesem Bereich nicht zu kürzen!


Was die Parteien zu Kinderrechten sagen

Wir haben die Wahlprogramme exemplarisch für vier kinderrechtliche Aspekte analysiert, die für die Projektarbeit von Terre des Hommes besonders wichtig sind.

(Auswahl: Parteien, die nach aktuellen Prognosen Chancen haben, die Fünfprozenthürde zu nehmen.)

Viele weitere Aspekte der Programme sind kinderrechtlich ebenfalls relevant. Über die vier hier untersuchten Aspekte hinaus trifft unsere Analyse keine Aussage darüber, ob die Programme besonders gut oder schlecht für Kinder und ihre Rechte sind.

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Die Kampagne

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20.01.2025