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Kinder brauchen eine gesunde Umwelt

Naturzerstörung und die Klimakrise vernichten heute Gesundheit und Leben von Millionen Kindern. Jedes Jahr sterben rund 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren durch Umweltschäden: an Durchfall durch verseuchtes Wasser, an Atemwegsinfekten aufgrund von Smog und an Giftstoffen, die Böden, Luft und Wasser verseuchen. Kinder sind stärker gefährdet als Erwachsene, denn sie nehmen mehr Giftstoffe auf und ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift. In vielen Ländern der Welt kommen Neugeborene bereits mit mehreren Giftstoffen im Körper zu Welt. terre des hommes schützt diese Kinder.

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Arme und benachteiligte Kinder weltweit sind der Umweltzerstörung und den Folgen der Klimakrise deutlich stärker ausgesetzt: Sie leben etwa neben Industrieanlagen, an viel befahrenen Straßen oder neben Müllhalden. Arbeitende Kinder kommen mit Pestiziden, zum Beispiel auf Baumwollfeldern in Berührung oder vergiften sich beim Recyceln von Autobatterien mit Blei.

Auch die Klimakrise trifft bereits heute Kinder in vielen Regionen: Dürren und Wetterextreme, wie Stürme oder Starkregen, nehmen zu und zerstören ganze Landstriche und damit die Lebensgrundlage von Familien.

Die Chancen der heutigen Kinder auf eine gute Zukunft nehmen durch die Zerstörung der Natur und des Klimas rapide ab. Die weltweiten Proteste der Fridays for Future Bewegung haben Kinder und Jugendliche weltweit als politische Akteure sichtbar gemacht. Dennoch haben Kinder nur selten die Möglichkeit, ihre Anliegen und Forderungen öffentlich vorzustellen oder mit Politiker*innen zu diskutieren: Die Hauptbetroffenen der Umwelt- und Klimakrise werden kaum gehört.

Ihre Ansprechpartnerin

Bruna Leite
Referat Programme und Politik
Telefon: 05 41 / 71 01-176
b.leite@remove-this.tdh.de

In terre des hommes-Projekten lernen Kinder die Natur kennen und engagieren sich aktiv: Sie pflanzen Bäume, räumen den Müll von Schulhöfen und Straßen, motivieren ihre Familien und Nachbarschaften, kein Plastik zu nutzen oder informieren über die sozialen Medien darüber, was jeder Mensch für den Schutz der Umwelt tun kann. terre des hommes unterstützt Gemeinden dabei, nachhaltig zu wirtschaften und die Folgen von Raubbau und Klimakatastrophe zu mildern. Dabei sorgt terre des hommes dafür, dass Kinder und Jugendliche informiert werden und mitreden und -gestalten können.

Damit Politik und Wirtschaft verantwortlich handeln, setzt sich terre des hommes dafür ein, dass die Kinderrechte zum wichtigen Maßstab für politische und wirtschaftliche Entscheidungen werden. Wir fordern, dass die Vereinten Nationen das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt verankern.


Daten und Fakten

Eine gesunde Umwelt ist lebensnotwendig für Kinder

  • 500.000 Kinder leben in Gebieten, die durch Überflutungen bedroht sind. 160 Millionen Kinder leben in Dürregebieten.
  • Besorgniserregend ist die Belastung von Kindern mit Umweltgiften, wie terre des hommes in der Studie »Stop the injustice of environmental pollution« nachweist. (PDF-Dokument Englisch, Zusammenfassung auf Deutsch: »Die stille Pandemie – Umweltgifte schädigen Kinder. Für das Recht des Kindes auf eine gesunde Umwelt« (PDF-Dokument)
  • 90 Prozent aller Kinder weltweit sind gesundheitsschädlichen Partikeln in der Luft ausgesetzt, die weit über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation liegen. Jedes Jahr sterben 595.000 Kinder aufgrund von Luftverschmutzung.
  • 800 Millionen Kinder haben viel zu hohe Bleiwerte im Blut. Jedes Jahr erleiden 600.000 Kinder irreversible geistige Behinderungen durch Bleibelastung.
  • In Deutschland haben 97 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen Substanzen im Blut, die aus Plastik stammen.
  • Mindestens vier Millionen Kinder und Frauen in 70 Ländern arbeiten beim Abbau von Gold mit Quecksilber. Quecksilber verursacht Seh- und Gedächtnisstörungen und schädigt das zentrale Nervensystem schwer.

Forderungen und Ziele

  • terre des hommes will das Recht auf eine gesunde Umwelt in der UN-Kinderrechtskonvention stärken. Deshalb arbeitet terre des hommes gemeinsam mit dem Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen seit Anfang 2022 am General Comment Nr. 26, der die bisher sehr vagen Aussagen der Kinderrechtskonvention zum Thema Umwelt- und Klimaschutz präzisieren soll. Auf diese Weise wird er internationale Standards für das Handeln von Regierungen setzen, damit sie dafür sorgen, dass Kinder und kommende Generationen in einer sauberen, gesunden und zukunftsfähigen Welt aufwachsen können.Titel »Children’s Rights and the Environment with a Special Focus on Climate Change«. Ein »General Comment« erläutert die in der Kinderrechtskonvention festgehaltenen Vorgaben zu einem bestimmten Thema.

    Um eine breite Beteiligung zu ermöglichen, wurden Expert*innen und Betroffene, aber vor allem auch Kinder und Jugendliche dazu aufgerufen, ihre konkreten Erfahrungen mit der Verletzung von Kinderrechten durch Umweltzerstörung und Klimakrise einzubringen und Forderungen an die Staatengemeinschaft zu formulieren. Wie genau Kinder und Jugendliche sich an der Gestaltung des General Comment beteiligen können, erläutern wir im Leitfaden für die zweite Konsultation von Kindern und Jugendlichen, die vom 15. November 2022 bis zum 15. Februar 2023 stattfindet. Die Ergebnisse gehen in die Gestaltung des General Comment Nr. 26 ein.

    Der UN-Kinderrechts-Ausschuss überwacht, ob die 196 Staaten, die die Kinderrechtskonvention am 20. November 1989 bei der UN-Generalvollversammlung verabschiedet und später ratifiziert haben, die Bestimmungen des Übereinkommens einhalten. Als die Konvention beschlossen wurde, spielte die menschenrechtliche Dimension von Klimakrise, Raubbau an Ressourcen oder Luftverschmutzung noch keine große Rolle. Das hat sich geändert: Umweltprobleme gelten heute als eine zentrale Herausforderung für die Menschenrechte im 21. Jahrhundert. Besserer Menschenrechts- und Umweltschutz setzt aber robuste und international anerkannte Standards voraus. Der Sonderberichterstatter der UN zum Thema Menschenrechte und Umwelt hat mit Unterstützung von terre des hommes einen Vorschlag erarbeitet, wie das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt international verankert werden kann. Der Bericht ist in englischer Sprache verfasst. Damit Kinder und Jugendliche verstehen, welche Rechte sie haben, hat terre des hommes den Bericht des Sonderberichterstatter in kinderfreundliche Sprache übersetzt.

  • Gemeinsam mit anderen internationalen Kinderrechtsorganisationen fordert terre des hommes deutlich stärkeres Engagement gegen die Klimakrise. terre des hommes hat gemeinsam mit anderen Organisationen die internationale »Children´s Environment Rights Initiative« gegründet, um Informationen öffentlich zugänglich zu machen, engagierten Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu geben und gemeinsam Politik und Wirtschaft zu verantwortlichem Handeln zu motivieren.
    Im Sommer 2020 riefen terre des hommes, Mitglieder des UN-Kinderrechtsausschusses, UN-Sonderberichterstatter und rund 40 Kinderrechts- und Umweltorganisation den UN-Menschenrechtsrat auf, dringend zu handeln: »Joint call to action«.
  • In unseren Projektländern unterstützen wir Kinder und Jugendliche dabei, gegenüber lokalen und nationalen Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft ihre Forderungen für besseren Natur- und Klimaschutz vorzubringen. Gemeinsam mit dem UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Umwelt organisiert terre des hommes Anhörungen von Kindern in der ganzen Welt: In Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa treffen engagierte Kinder Vertreter*innen der UN sowie Umweltpolitiker*innen und Jurist*innen aus verschiedenen Staaten und diskutieren mit ihnen dringend notwendige Verbesserungen. »Unsere Zukunft ist wichtiger als der Profit einiger Konzerne« sagten zum Beispiel Kinder bei der Konsultation in Südostasien und fordern dringend Umwelt- und Klimaschutz.

Aktuelle Meldungen


Projektbeispiele

In zahlreichen Projekten unterstützt terre des hommes weltweit Menschen, die Auswirkungen der Umweltzerstörungen abzumildern.

Indien: Jugendliche fordern Bio-Anbau
Tanushree und ihre Mitstreiterinnen sind überzeugte Anhängerinnen des Bio-Anbaus. Ihre Mission: Alle Kleinbauern in ihrem Dorf sollen auf ökologische Landwirtschaft umsteigen.

Peru: Vielfalt schützt vor Klimawandel
Viele Kleinbauern besinnen sich zurück auf ihre zahlreichen traditionellen Pflanzensorten, die sich den extremen Wetterbedingungen in den Anden perfekt anpassen und so die Ernteerträge sichern.

Sambia: Eine stillgelegte Mine macht Kinder krank

In Chowa, einem Vorort von Sambias viertgrößter Stadt Kabwe, zeigen Bodenuntersuchungen eine mehr als sechsmal höhere Konzentration von Blei in der Erde, als nach internationalen Grenzwerten zulässig.


Material

Roll-up-Ausstellung: Das Recht auf eine gesunde Umwelt

Die Ausstellung umfasst zwölf Rollbanner (215 x 85 cm, Textildruck auf Silverback). Die Ausstellung zeigt, unter welchen dramatischen Umweltbedingungen Kinder leben müssen und was wir mit unseren Projekten dagegen tun. Die Ausstellung ist kostenlos, denn wir möchten erreichen, dass möglichst viele Menschen unsere Arbeit wahrnehmen und unterstützen. Mitgeliefert wird ein Flyer zum Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt.

Zu bestellen bei logistik@remove-this.tdh.de

Tel.: 05 41 / 71 01-147.

Die Ausstellung in der Übersicht (PDF-Dokument)

Der Falter (acht Seiten, vier Segmente) eignet sich gut als Ergänzung zur Roll-up-Ausstellung, kann aber auch unabhängig davon genutzt werden (pdf-Dokument).

Bestellungen an: logistik@remove-this.tdh.de,

Tel.: 05 41 / 71 01-147.

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