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Schule unter freiem Himmel

Die »Colonia 22 de Abril« ist ein grauer Vorort San Salvadors. Wellblechhütten wechseln sich mit heruntergekommenen Häusern ab, Abwasser rinnt entlang der steilen Straßen ins Tal. Gewalt und Kriminalität sind an der Tagesordnung. Kriminelle Banden, sogenannte Maras, haben das Viertel unter sich aufgeteilt. Oft eskaliert die Gewalt und Unbeteiligte geraten in die Schusslinie.

In der Colonia arbeitet das Projekt »Escuela Bajo Cielo«, »Schule unter freiem Himmel«. Jeden Vormittag erscheinen zwei Frauen auf einem kleinen Platz mitten im Viertel, beladen mit Kartons und Taschen. Sofort umzingeln die Kinder sie und nehmen ihnen die Schachteln ab, die randvoll sind mit Kinderbüchern, Puzzles und Buntstiften. Die beiden Frauen sind Lehrerinnen des Projektes. Sie lernen und spielen mit den Kindern, deren Eltern sich nicht um sie kümmern können oder wollen.

»Für die Kinder, die zur Schule gehen, ist die Escuela eine Ergänzung zum Unterricht«, erklärt Flor Arevalo, eine der beiden Lehrerinnen des Projektes. »Und die, die die Schule abgebrochen haben, sollen wieder auf den Geschmack kommen.« Neben der schulischen Nachhilfe will das Projekt den Kindern Kenntnisse vermitteln, wie sie sich besser in ihrem oft schwierigen Alltag zurechtfinden können. Die Lehrerinnen bauen immer Übungen und Rollenspiele zu gewaltloser Konfliktlösung in das Programm ein. »Wir versuchen, den Kindern zu zeigen, dass Gewalt keine Alternative ist«, so Flor Arevalo. »Damit wollen wir erreichen, dass sich die Kinder nicht den Mara-Banden anschließen.«

Eine Herausforderungin einem Viertel, in dem an fast jeder Hauswand drohende Graffitis die Präsenz der Banden belegen. Daher müssen die Lehrerinnen das Vertrauen der Kinder gewinnen. Dafür organisieren sie Ausflüge in den Park oder in die Umgebung. Für viele Kinderist es das erste Mal, dass sie überhaupt ihr Viertel verlassen. Ein anderer Schwerpunkt ist, ökologisches Bewusstsein zu schaffen. Die Escuela organisiert Müllsammeltage im Viertel oder einen Schreibwettbewerb zu ökologischen Themen.

Die Arbeit im Viertel ist nicht immer einfach; in die Büros der Organisation wurde schon mehrmals eingebrochen. »Aber wir können uns nicht aus dem Viertel zurückziehen«, so Flor Arevalo. »Wir wollen schließlich die Kinder unterstützen, die Chancen zu ergreifen, die sich ihnen bieten.«

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