Kinder in Kriegs- und Konfliktgebieten erleben unvorstellbares Leid. Sie sind täglich mit Angst, Hunger und Krankheiten konfrontiert. Der Zugang zu Bildung bleibt für Millionen unerreichbar, da Schulen zerstört oder unsicher sind. Viele Mädchen und Jungen werden Opfer von Gewalt, Rekrutierung in bewaffnete Gruppen oder Zwangsehen. Die Auswirkungen des Krieges sind verheerend und hinterlassen tiefe Spuren in ihrem Leben. Dank Ihrer Spende bieten wir diesen Kindern Schutz und Unterstützung.
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Kinder im Krieg - Daten und Fakten
Die meisten Opfer sind Zivilisten
In mehr als 25 Staaten der Welt gibt es derzeit Kriege oder bewaffnete Konflikte. Als Krieg werden bewaffnete Konflikte bezeichnet, die beständig andauern, planmäßig und zentral organisiert sind. Mindestens eine der Parteien gehört zu den regulären Streitkräften einer Regierung. Wenn diese Merkmale nicht in vollem Umfang zutreffen - beispielsweise die Kampfhandlungen nicht kontinuierlich sind, sondern eher gelegentliche Zusammenstöße - spricht man von einem bewaffneten Konflikt.
In den heutigen Kriegen sind die meisten Opfer - anders als noch Anfang des 20. Jahrhunderts - Zivilisten, darunter viele Kinder. Getötet werden sie oft durch Minen oder sogenannte Kleinwaffen, die auch von Deutschland, einem der fünf größten Waffenexporteure weltweit, in Konfliktgebiete exportiert werden. Etwa 250.000 Jungen und Mädchen unter 18 Jahren werden in über 20 Ländern von staatlichen Armeen oder nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen als Kindersoldat:innen in bewaffneten Konflikten eingesetzt. In einigen weiteren Ländern wie Deutschland werden Minderjährige als Soldat:innen rekrutiert und militärisch ausgebildet, aber erst ab Volljährigkeit in Einsätze geschickt.
420 Millionen Kinder leben in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet. Das sind fast doppelt so viele wie vor 20 Jahren. Sie leiden an Angst, Hunger und Krankheiten. Rund 27 Millionen Kinder können aufgrund der bewaffneten Kämpfe nicht zur Schule gehen. Tausende Mädchen und Jungen werden jedes Jahr in kriegerischen Konflikten getötet, verletzt, verschleppt, in bewaffnete Gruppen rekrutiert, sexuell missbraucht oder zwangsverheiratet. Hunderttausende leiden - und viele von ihnen sterben - an Kriegsfolgen wie Unterernährung, fehlendem Trinkwasser und mangelhafter medizinischer Versorgung. Krankenhäuser und Schulen werden angegriffen, humanitären Hilfsorganisationen wird der Zugang zu den Notleidenden verweigert.
Forderungen und Ziele
Terre des Hommes setzt sich in verschiedenen internationalen Netzwerken und Kampagnen gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten ein und engagiert sich für einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Konfliktregionen.
Kein Kind unter 18 Jahren darf in Armeen, bewaffneten Gruppen oder anderen militärischen Verbänden eingesetzt werden – egal in welcher Funktion, ob als Kämpferin, Spion, Minenerkunderin, Koch, Trägerin oder zur sexuellen Ausbeutung. Dies gilt auch für die Bundeswehr, die als eines von wenigen Ländern weltweit minderjährige Soldat:innen in ihren Reihen hat.
Stopp von (deutschen) Waffenexporten
Es dürfen keine Waffen (besonders Kleinwaffen), Einzelteile oder Munition in Krisenregionen exportiert werden – insbesondere, wenn dort Kindersoldat:innen eingesetzt werden oder andere schwere Kinderrechtsverletzungen stattfinden. Dies gilt besonders auch für Deutschland, einen der fünf größten Rüstungsexporteure weltweit.
Kinder auf der Flucht
Die Kinderrechtskonvention muss in Deutschland nach der Rücknahme des Vorbehalts im Juli 2010 endlich auch in der Praxis für Flüchtlingskinder gelten. Dafür müssen Gesetze und Regelungen so gestaltet werden, dass sich die Lebensbedingungen von Flüchtlingskindern tatsächlich verbessern.
Binnenvertriebene
Die internationale Staatengemeinschaft muss Verantwortung für Binnenvertriebene übernehmen und ihnen Schutz gewähren. Dazu sollen alle Staaten die UN-Leitlinien zu Binnenvertreibung unterzeichnen und umsetzen.
Militärwerbung
Militärwerbung bei Minderjährigen muss gestoppt werden. Dazu gehören die vielfältigen Werbemaßnahmen der Bundeswehr, beispielsweise an Schulen.
Bestrafung der Verantwortlichen
Die Verantwortlichen für die Rekrutierung von Kindersoldat*innen und für die Vertreibungen von Menschen aus ihrer Heimat - gleich ob Regierungen oder Einzelpersonen - müssen öffentlich benannt und sanktioniert werden. Gegen die Verantwortlichen muss vor dem Internationalen Strafgerichtshof oder vor nationalen Gerichten Anklage erhoben werden.
Infomaterial zum Thema Kinder im Krieg
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Zum MaterialshopIhr Ansprechpartner
Ralf Willinger
Referent Kinderrechte und Friedenskultur
Olivier Moliner
Referent Advocacy