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Flüchtlingskinder: terre des hommes mahnt besseren Schutz an

Die Zahl der Kinder, die ihre Heimat verlassen, um in Europa ein besseres Leben zu finden, wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Sie alle müssen geschützt werden, doch die europäischen Behörden erfüllen immer noch nicht ihre Verpflichtungen. Auf Initiative von terre des hommes und der EU-Abgeordneten Nathalie Griesbeck fand im EU-Parlament in Brüssel die Konferenz »My destination is unknown« statt. Eines der Ziele war es, die Regierungen an ihre Pflicht zu erinnern, Flüchtlingskinder zu schützen. 80 Repräsentanten aus EU-Institutionen, Regierungen, Behörden und Fachleute nahmen daran teil.

Kinder auf der Flucht – wird die EU ihren Verpflichtungen gerecht?

Cecilia Malmström, Mitglied der Europäischen Union, berichtete über wichtige Schritte der Europäischen Kommission zur Sicherung des Schutzes für Flüchtlingskinder. »Es ist verboten, Kinder zu inhaftieren, und sie müssen Zugang zu demselben Schutz und Sozialleistungen haben wie alle anderen Kinder auch – das ist in Europa Gesetz«, sagte sie. »Europa profitiert von Talenten und Jugendlichen. Es gibt keine legalen Wege, nach Europa zu kommen, und das muss sich ändern. Das ist unsere größte Herausforderung.« Ein Gremium aus Mitgliedern des Europäischen Parlaments debattierte das Thema und stimmte darin überein, dass Europa die Verpflichtung hat, Flüchtlingskinder genauso zu schützen wie andere Kinder auch. Sie betonten, dass es die Pflicht der Mitgliedsstaaten sei, das EU-Recht umsetzen.

An der Konferenz nahm auch der 18-jährige Farah aus Somalia teil. Als Teenager wurde er Opfer von Menschenrechtsverletzungen und beschloss, seine Heimat zu verlassen und in Europa Schutz zu suchen. »Kinder und Jugendliche werden weiterhin nach Europa fliehen und das Risiko eingehen, im Meer zu ertrinken. Das Dublin-Abkommen funktioniert nicht, Migranten werden sich weiterhin innerhalb von Europa bewegen, ob nun legal oder illegal«, war die Botschaft, die Farah an das Europäische Parlament richtete.  

Nathalie Griesbeck, Mitglied des Europäischen Parlaments und Autorin der Europäischen Resolution über die Situation unbegleiteter Minderjähriger in Europa fasste die Ergebnisse der Konferenz zusammen: »Symbolische Maßnahmen sind nicht genug, es muss wirkliche Veränderung stattfinden. Es ist die Pflicht der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten, mehr zu tun. Wir dürfen diese Kinder nicht als illegale Einwanderer behandeln, sondern mit der Würde, die ihnen zusteht. Es ist unsere Pflicht – als europäische Länder, als Wiege der Menschenrechte.«

Mit der Kampagne »Schicksal ungewiss – Kinder auf der Flucht« will terre des hommes die europäischen Regierungen auf die Problematik hinweisen. »Flüchtlingskinder sind zuerst und vor allem Kinder. Wir müssen sie ohne Vorbehalte schützen. Das ist unsere Pflicht und es ist ihr Recht. Die Inhaftierung von Kindern muss aufhören – weltweit und in Europa. Sie müssen Zugang zu Schulen, Berufsausbildung, rechtlicher Unterstützung, Gesundheitsvorsorge und sozialen Leistungen haben, egal ob es sich um europäische oder nicht europäische Kinder handelt«, forderte Ignacio Packer, Generalsekretär der Internationalen Föderation Terre des Hommes. Und er fügte hinzu: »So wie Farah haben sie das Recht auf ihre Kindheit und ihr Leben aufzubauen, wo auch immer sie herkommen, wo auch immer sie hingehen, ob in Begleitung oder nicht.«

20.2.2014

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