»Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind besonders gefährdet«
Weil Europa geflüchtete Kinder und Jugendliche in Griechenland im Stich lässt, sind Eleni und Tatiana von unserem Projektpartner »Steps - Standing for People« auf den Straßen von Athen unterwegs, um zu helfen. Wir haben ihnen drei Fragen gestellt.
Die furchtbare Situation in Lagern auf den Inseln ist relativ bekannt, doch nur wenige Menschen wissen, dass es auf dem Festland für Flüchtlinge oft nicht besser wird. Ihr unterstützt Familien und unbegleitete Minderjährige in Athen, die obdachlos sind. Warum ist das so wichtig?
Mit unseren Straßeneinsätzen helfen wir dort, wo Europa wegschaut. Obdachlose werden vom Staat im Stich gelassen. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, erst recht solche ohne Papiere, sind besonders gefährdet. Sie müssen Gewalt erleben und werden von Erwachsenen ausgenutzt.
Wie könnt ihr helfen, wenn ihr unterwegs seid?
Vor kurzem trafen wir einen 15-jährigen unbegleiteten Jungen. Er war bereits zwei Jahre allein in Griechenland und obdachlos. Er wurde ausgebeutet und musste arbeiten - statt zur Schule zu gehen. Er hatte große Angst vor Gewalt. Wir haben dann einen Platz für ihn in einer Schutzeinrichtung organisiert. Wir helfen aber auch mit Lebensmitteln, Schlafsäcken und mit dem Asylverfahren.
Was müssen die Regierungen in Europa tun, um die Situation zu ändern?
Die Regierungen Europas machen eine Politik der Ausgrenzung und Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Sie wollen, dass weniger Menschen kommen. In Wirklichkeit brauchen wir aber einen inklusiven Ansatz, um den Weg für ein humaneres Europa zu ebnen.
Weitere Informationen zur Situation von geflüchteten Minderjährigen in Griechenland