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Daten und Fakten

Flüchtling oder Binnenvertriebener?

Binnenvertriebene sind im eigenen Land auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Sie werden nicht als Flüchtlinge anerkannt, da laut Genfer Flüchtlingskonvention nur als Flüchtling gilt, wer eine internationale Grenze übertritt.

Um die Flüchtlinge kümmert sioch das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR. Für Binnenvertriebene gibt es kein entsprechendes Organ. Sie bekommen oft weder eine Grundversorgung noch Sicherheit vor erneuter Verfolgung.

Beispiele für gewaltsame Vertreibung

In Kolumbien entvölkern paramilitärische Gruppen ganze Siedlungsgebiete, eignen sich das Land an und wandeln es in Plantagen um, beispielsweise um Ölpalmen oder Koka anzubauen. Oft handeln sie im Auftrag reicher Großgrundbesitzer.

In Burma setzt das Regime Vertreibungen gezielt ein, um ethnische Minderheiten zu unterdrücken oder Großprojekte wie Staudammbauten gegen den Willen der Menschen durchzusetzen. Hunderttausende sind durch Bürgerkrieg und den bewaffneten Konflikt vertrieben worden.

Situation der Binnenflüchtlinge

Vertriebene müssen auf ihrer Flucht oft lange Strecken ohne Essen oder Wasser marschieren, sie werden von bewaffneten Gruppen verfolgt und ausgeplündert. Kinder werden oft als Soldaten rekrutiert, als Zwangsarbeiter ausgebeutet oder vergewaltigt.

In manchen Kriegsgebieten finden Menschen Zuflucht in Notunterkünften und Lagern. In anderen Regionen retten sie sich in die Wildnis oder fliehen in die Slums der Großstädte. Doch auch dort leiden sie unter Armut, Unterernährung und Krankheiten.

Hinzu kommt, dass binnenvertriebene Kinder und Jugendliche keine Ausbildung bekommen. Ihre Lebensaussichten sind düster; viele schließen sich bewaffneten Gruppen an oder enden in Kriminalität und Prostitution.

Damit diese Kinder und Jugendlichen bessere Perspektiven haben, erhalten sie in vielen terre des hommes-Projekten Schulunterricht, eine berufliche Ausbildung oder psychologische Unterstützung. Sie können außerdem Theater oder Fußball spielen, Musik oder Kunst machen. Familien und Gruppen erhalten Rechtsberatung und juristische Unterstützung, um beispielsweise ihr Land und ihr geraubtes Eigentum zurück zu erhalten.