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Hilfe für Flüchtlinge ist keine Straftat

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Osnabrück, 19. Juni 2019 – Nach wie vor sterben unten den Augen einer weitgehend tatenlosen europäischen Staatengemeinschaft Flüchtlinge im Mittelmeer bei dem Versuch, sich nach Europa zu retten. Laut UN-Angaben kamen im Mittelmeer zwischen 2014 und 2018 über 17.800 Menschen ums Leben, das sind fast zehn Menschen pro Tag. Anstatt Flüchtlingen einen geregelten Zugang in die europäischen Aufnahmeländer zu ermöglichen, setzen die Staaten der EU auf Abschottung und Zurückweisung.

»Leben zu retten, wenn Staaten versagen, kann niemals eine Straftat sein«, sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. »Wer nicht zusehen will, wie Flüchtlinge im Meer ertrinken, in der Wüste verdursten oder in Stacheldrähten hängen bleiben, ist kein Straftäter, sondern handelt menschlich und folgt seinem Gewissen. Anstatt Helferinnen und Helfer zu verfolgen und zu kriminalisieren, sollten sie unterstützt und für ihren Einsatz ausgezeichnet werden.«

Das Kinderhilfswerk terre des hommes schützt Flüchtlingskinder und ihre Familien an vielen Orten der Welt, darunter auch in Europa, und engagiert sich seit Jahren mit der internationalen Kampagne »Destination Unknown« für den Schutz und die Rechte von Flüchtlingen und Migranten. Auch in Deutschland stellen Partnerorganisationen von terre des hommes fest, dass sich das Meinungsklima gewandelt hat. War es 2015 noch einfach, viele Menschen zu finden, die bereit waren, für eine gewisse Zeit zum Beispiel eine Vormundschaft und rechtliche Vertretung für minderjährige Flüchtlinge zu übernehmen, ist diese Bereitschaft spürbar zurückgegangen. »Einen Grund hierfür sehen wir darin, dass Flüchtlinge in der öffentlichen Wahrnehmung oft sehr negativ assoziiert werden. Diesem Diskurs müssen wir positive Bilder gelungener Hilfe und erfolgversprechender Integration entgegensetzen, um das Meinungsklima wieder in Richtung eines weltoffenen und humanitären Umgangs miteinander zu verschieben«, so Albert Recknagel.

 

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