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Wir unterstützen Kinder in der Türkei

In den wirtschaftlich vernachlässigten Regionen im Südosten der Türkei herrscht vielfach Armut. Viele Kinder sind mangelernährt und müssen arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Mädchen werden oft zwangsweise verheiratet. Das Land ist mit der Versorgung der großen Zahl von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak, die direkt hinter der Grenze auf türkischem Boden leben, überfordert. Gerade für syrische Flüchtlingskinder ist die Lage in der Türkei besonders dramatisch. Viele von ihnen haben keinen Zugang zu Schulbildung.

Ihre Ansprechpartnerin

Friederike Strube
Referat Humanitäre Hilfe
Tel. 05 41 / 71 01 - 169
f.strube@remove-this.tdh.de

Projekt Kindesschutz - damit Kinder sicher groß werden können

Ausgangssituation

Über vier Millionen Flüchtlinge leben derzeit in der Türkei und damit so viele wie in keinem anderen Land. Die Hälfte davon ist jünger als 18. Viele von ihnen sind traumatisiert, leiden unter Armut, Perspektivlosigkeit und Gewalt. Zahlreiche Organisationen und freiwillige Helfer*innen unterstützen die Flüchtlinge. Doch Kindesschutz-Standards und -Mechanismen sind kaum vorhanden. Die Folge: Viele Fälle von Gewalt gegen Minderjährige werden gar nicht erst erkannt, gemeldet oder verfolgt. Nicht nur in der Flüchtlingsarbeit.

»Institutioneller Kindesschutz« ist ein bisher wenig verbreitetes Konzept in der Türkei. Dessen Kern ist die Verankerung von Präventions- und Schutzmaßnahmen innerhalb einer Organisation oder Institution und ein transparentes System zum Umgang mit Verdachtsfällen. Auch die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen ist Teil des Konzepts. In der Türkei gibt es auf Provinzebene Kinderrechtskomitees und einen Nationalen Jugendrat, aber es fehlt an Mechanismen, um die tatsächliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen.

Die terre des hommes-Partnerorganisation

Nothilfe, Flüchtlingshilfe und Kindesschutz sind die Hauptarbeitsbereiche von Support to Life (STL). Die türkische Nichtregierungsorganisation (NRO) arbeitet eng mit den Gemeinden vor Ort zusammen und macht sich gleichzeitig durch Lobby- und Kampagnenarbeit auf politischer Ebene stark für deren Anliegen. In Zusammenarbeit mit terre des hommes hat STL den institutionellen Kindesschutz stärker ins Blickfeld zahlreicher NROs und Behörden gebracht und die ersten Kindesschutztrainer*innen der Türkei ausgebildet.

Maßnahmen und Wirkungen

Derzeit bieten zehn STL-Kindesschutz-Trainer*innen türkeiweit Schulungen für Behörden und andere Organisationen an. Diesen Pool an Expert*innen baut die Organisation durch die Ausbildung von 15 weiteren Trainer*innen aus, denn die Nachfrage nach Workshops steigt stetig. Derzeit sind Schulungen für 450 Mitarbeiter*innen von Behörden und NROs geplant. Diese werden als Multiplikator*innen das Konzept in ihren Institutionen umsetzen. Weitere Trainings werden folgen.

Auf NRO-Ebene hat STL eine Kindesschutz-Akademie ins Leben gerufen, in der sich NROs mit Akademiker*innen und Vertreter*innen von Gemeinden austauschen, die die Auszeichnung »kinderfreundlich« erhalten haben. Die Akademie war gleichzeitig der Startschuss für eine Online-Plattform, auf der sich die Teilnehmer*innen auch künftig austauschen können.

2000 Mädchen und Jungen in STL-Projekten (70 Prozent von ihnen sind Flüchtlingskinder) erhalten Schulungen zu Kindesschutz, Kinderrechten und ihrem Recht auf Teilhabe. Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen will das Team auch außerhalb der eigenen Organisation stärken. Deshalb schulen Mitarbeiter*innen auch die insgesamt über 1.000 Kinder und Jugendlichen der Provinz-Kinderrechtskomitees sowie deren Betreuer*innen zum Thema.

Online stellt STL zudem einen Kindesschutz-Leitfaden sowie ein Trainingsmodul allen zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Türkei kostenlos zur Verfügung. So profitieren über 50.000 Kinder, Jugendliche und ihre Familien vom Einsatz der terre des hommes-Partnerorganisation.

Herausforderungen und Planung

Die hohe Zahl an Flüchtlingen stellt das türkische Sozialsystem, Behörden und Organisationen weiter auf eine Belastungsprobe. Umso wichtiger ist es, Kindesschutz in den Institutionen zu verankern und weiter politisch Lobbyarbeit für mehr Kindesschutz zu machen. Damit Kinder sicher aufwachsen können.

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