Zum Tag der Arbeit am 1. Mai
Osnabrück, 28.04.2017 - Arbeitende Kinder aus Projekten der internationalen Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe, terre des hommes und vieler weiterer Partner machen zwischen dem Internationalen Tag der Arbeit, 1. Mai, und dem Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit, 12. Juni, auf ihre Situation aufmerksam. Unter dem Motto »It’s time to talk about...« diskutieren weltweit Kinder und Jugendliche in den kommenden Wochen in Workshops, Theateraufführungen und auf Kindermärschen über die Herausforderungen, Risiken und Notwendigkeiten der Kinderarbeit.
Nach den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder das Recht, in allen sie betreffenden Dingen gehört zu werden. »Das Problem ist«, sagte Anne Jacob, Projektleiterin für »Time to Talk« bei der Kindernothilfe, »dass viel über Kinderarbeiter gesprochen wird, aber niemand sich die Mühe macht, mit den Betroffenen selbst zu reden.« Mit der Kampagne »Time to Talk« erhalten arbeitende Kinder eine Plattform, die sie ermutigt, ihre Ansichten zu Beweggründen, Ursachen und möglichen Lösungen für Kinderarbeit zu äußern. Antje Ruhmann, Kinderrechtsexpertin von terre des hommes, ergänzte: »Beginnend mit dem Tag der Arbeit am 1. Mai starten unsere internationalen Partner Aktionen und geben arbeitenden Kindern und Jugendlichen überall auf der Welt eine Stimme. So können sie selbst zum Ausdruck bringen, warum sie arbeiten und was geschehen muss, damit sich ihre Situation verbessert – seien es ein Stopp der Arbeit oder fairere und sichere Arbeitsbedingungen.«
Ausgangspunkt der Kampagne ist eine Befragung von 1.800 Kinderarbeitern in 37 Ländern. Die zentralen Ergebnisse dieser Befragung wollen die Kindernothilfe, terre des hommes und weitere Partnerorganisationen im November in die Verhandlungen auf der IV. Konferenz zur Kinderarbeit einbringen, die die Internationale Arbeitsorganisation ILO gemeinsam mit der argentinischen Regierung im November in Buenos Aires ausrichtet. Von den Vorgängerkonferenzen blieben arbeitende Kinder und ihre Sichtweise ausgeschlossen. Mit »Time to Talk« wollen die Initiatoren der Kampagne die Notwendigkeit zum Ausdruck bringen, Kinder und Jugendliche endlich an politischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen zu beteiligen.
Die Kampagne »It’s time to talk – Kinder sprechen über Kinderarbeit« vereint zahlreiche internationale Organisationen, Interessenvertreter und Einzelpersonen, die gemeinsam das Ziel verfolgen, arbeitenden Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben. Deren Zahl beträgt weltweit 168 Millionen. 85 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Eine Befragung der betroffenen Kinder und Jugendlichen durch ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Partnerorganisationen soll herausfinden, welche Anliegen und Sorgen arbeitende Kinder haben und was getan werden muss, um ihre Lebenssituation zu verbessern.
Weitere Informationen: Time to Talk