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Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen: Das Recht auf eine gesunde Umwelt ist offiziell!

UN-Kinderrechtsausschuss, junge Umweltschützer*innen und terre des hommes setzen gemeinsam das Startsignal für den »General Comment No. 26«

Einer der größten Kinder-Partizipationsprozesse in der Geschichte der Vereinten Nationen: 18 Monate Vorbereitungszeit. 12 »Child Advisors« für den UN-Kinderrechtsausschuss. Beiträge, Kommentare und Rückmeldungen von 16.331 Kindern aus 121 Ländern.

Am vorläufigen Höhepunkt dieses Prozesses steht ein Meilenstein, sowohl für den Klima- und Umweltschutz als auch für die Rechte jedes Kindes – die Präsentation des »General Comment No. 26« zur UN-Kinderrechtskonvention. MIt ihm stellt der Kinderrechtsausschuss der Vereinten offiziell und ausdrücklich klar: Jedes Kind hat ein Recht darauf, in einer sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt aufzuwachsen.

Am 18. September präsentierte der Ausschuss den General Comment in einer live übertragenen Sitzung aus dem Genfer Palais des Nations. Allerdings nicht allein: Mittendrin waren die Mitglieder des »Children’s Advisory Teams«, die die Entwicklung des Dokuments von Anfang an begleitet hatten. Maya-Natuk, 17, aus Grönland, hatte die Leitung der Sitzung inne. George (16, Sambia), Kartik (17, Indien), Tânia (14, Brasilien), Elisabeth (17, Ruanda), Sagarika (18, VAE), Bach (18 Vietnam), Madhvi (12, USA) und Esmeralda (16, Peru) repräsentierten die Kinder und Jugendlichen ihrer Heimatländer und -regionen.



»Der General Comment verbindet Umwelt und Kinderrechte. Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns die Frage stellen müssen, wie die Zukunft unseres Planeten aussehen wird. Unser Planet ist die Hand, die wir halten, der Ast, auf dem wir sitzen, und der Schlüssel für unsere Zukunft. Für uns Kinder ist diese Zukunft praktisch unser gesamtes Leben. Lassen Sie uns jetzt handeln – Nicht erst morgen! –, um die Rechte der Kinder zu verteidigen!­«

Kartik, 17, Child Advisor aus Indien


Begleitet wurde die Präsentation von Veranstaltungen und Umweltaktionen von Kindern in aller Welt. Der Kinderrechtsausschuss, das Children’s Advisory Team und terre des hommes hatten gemeinsam dazu aufgerufen, die Veröffentlichung des General Comment No. 26 zu feiern und bekannt zu machen – Bäume zu Pflanzen, Müllsammelaktionen zu organisieren, Demonstrationen und Kundgebungen zu starten.

Einen ersten Schritt machten die Ausschussmitglieder und Child Advisors selbst im Anschluss an die Auftaktveranstaltung: Gemeinsam pflanzten sie einen Baum in der Stadt Genf, um symbolisch den Start der nächsten Phase für das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt einzuläuten. Denn von nun an kommt es darauf an, Staaten in die Pflicht zu nehmen: Wirtschaft und Politik müssen so gestaltet werden, dass sie Kinder und kommende Generationen nicht länger benachteiligen.

Seit Jahren fordern Kinder und Jugendliche weltweit Veränderungen und entschlossenes Handeln gegen Umweltverschmutzung und Klimakrise ein. Mit dem General Comment No. 26 können sie sich nun auf die internationale Rechtsordnung der Vereinten Nationen berufen, um den Schutz ihrer Umwelt, ihrer Gesundheit und Lebensgrundlagen einzufordern.



»Heute ist ein guter Tag für Kinder weltweit – und für den Planeten. Mit dem Recht auf eine gesunde Umwelt hat der Kinderrechtsausschuss sehr deutlich gemacht: Wer Klima- und Umweltschäden verursacht, verstößt gegen die Kinderrechte. Staaten müssen den Kindern zuhören und sie dürfen nicht länger Entscheidungen auf ihre Kosten treffen – sie müssen handeln!­«

Joshua Hofert, Vorstand Kommunikation und Vorstandssprecher von terre des hommes Deutschland, in seiner Rede zur Eröffnungsveranstaltung



Über den General Comment No. 26

Ein General Comment (Deutsch: Allgemeine Bemerkung) zur UN-Kinderrechtskonvention ist eine offizielle rechtliche Einschätzung, die präzisiert, was die UN-Kinderrechtskonvention für ein bestimmtes Themenfeld bedeutet. Unterzeichnet von 196 Staaten, sichert diese Konvention grundlegende Kinderrechte wie das Recht auf Gesundheit und das Recht auf angemessene Lebensbedingungen. Mit dem General Comment No. 26 ist nun klar: Klima- und Umweltschäden können dabei nicht länger ignoriert werden.

  • Die internationale Staatengemeinschaft muss schnell und entschlossen handeln. Staaten müssen Gesetze zum Schutz der Umwelt erlassen. Und sie müssen sicherstellen, dass diese Gesetze auch eingehalten werden.
     
  • Auch kommende Generationen haben Rechte: Staaten sind nicht nur dafür verantwortlich, gegenwärtige Kinderrechtsverletzungen zu stoppen, sondern auch dafür, zukünftige Rechtsverletzungen aufgrund ihres heutigen Handelns - oder Nicht-Handelns – zu verhindern.     
     
  • Staaten können nicht nur für Umwelt- und Klimaschäden innerhalb ihrer Grenzen, sondern auch außerhalb ihres Staatsgebiets zur Verantwortung gezogen werden können.         
     
  • Ein besonderer Fokus gilt dabei den unverhältnismäßig größeren Schäden, denen gerade Kinder ausgesetzt sind, die aufgrund ihres Umfelds oder ihrer Lebenssituation ohnehin benachteiligt sind.

Links, Dokumente und mehr


Eine gesunde Umwelt für alle Kinder

Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen unterstützen wir Kinder aus aller Welt auch mit konkreter Hilfe vor Ort dabei, sich und ihre Umwelt zu schützen. Und wir setzen uns für Kinder und Jugendliche ein, deren Rechte durch Umweltzerstörung und -verschmutzung verletzt werden.

Mehr über unseren EInsatz für eine gesunde Umwelt für Kinder

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