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Giftige Erde

UN-Kinderrechtsausschuss übernimmt terre des hommes-Empfehlung

Kabwe liegt in Sambia und gilt als eine der giftigsten Städte Afrikas. Besonders Kinder leiden unter dem toxischen Nachlass einer Mine, Bleivergiftungen sind häufig. Diesen alarmierenden Zustand hatte terre des hommes dem Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen im Januar mit einer Studie dargelegt.

Anlass war die turnusmäßige Berichterstattung Sambias über die Fortschritte des Landes bei der Umsetzung der Kinderrechte. Nun hat der Ausschuss Empfehlungen ausgesprochen und die sambische Regierung aufgefordert, das Recht auf eine gesunde Umwelt ernst zu nehmen und den Kindern in Kabwe zu helfen.

Das Kommitee mache sich Sorgen über die negativen Folgen des Bergbaus, insbesondere des Bleiabbaus in Kabwe, heißt es in dem Bericht. Es empfiehlt der sambischen Regierung, klare Umweltstandards für den Bergbau einzuführen, um Kinderrechtsverletzungen vorzubeugen, und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Kinderrechte in Kabwe zu schützen.

Mit diesen Empfehlungen hat terre des hommes im Kampf für das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt wichtige Unterstützung bekommen. Denn die Folgen des Bergbaus für die Menschen und insbesondere die Kinder der Umgebung sind häufig dramatisch, wie die Situation in Kabwe zeigt: Blutproben haben ergeben, dass bei rund einem Drittel der untersuchten Kinder in Kabwe die Bleiwerte im Blut um ein Sechsfaches, im Extremfall sogar 30 Mal über dem von der Weltgesundheitsorganisation gerade noch tolerierten Wert liegen.

»In Kabwe leben rund 94.000 Kinder, die den verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen von Bleivergiftungen wie Erinnerungsverlust, Sprachstörungen und Gewichtsverlust ausgesetzt sind«, sagt Jonas Schubert, Kinderrechtsexperte von terre des hommes.

Knapp 100 Jahre lang wurde hier unreguliert Blei abgebaut, bis die Mine vor rund 20 Jahren geschlossen wurde. Nach wie vor belasten alte Abraumhalden die Böden, Luft und Wasser massiv. Eine Sanierung ist mit den Empfehlungen des Kinderrechtsausschussen in der Hand nun für terre des hommes und seine Partner besser durchsetzbar.

Um zu demonstrieren, was getan werden muss, hat terre des hommes gemeinsam mit der sambischen Partnerorganisation Environment Africa ein Pilotprojekt in einer besonders betroffenen Gemeinde von Kabwe finanziert. Dort wurden besonders belastete Grundstücke identifiziert, Böden und Wohnstätten wurden von Blei gesäubert, und die Bewohner erhielten Informationen zum besseren Umgang mit dem Vergiftungsrisiko.

Seit 2012 ist die stillgelegte Bleimine im Besitz des internationalen Konzerns Berkeley Mineral Resources, der den Bleiabbau wieder aufnehmen möchte. terre des hommes fordert, dass der Schutz der Kinderrechte bei allen zukünftigen Abbauaktivitäten garantiert wird. Der Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen hat sich dieser Meinung angeschlossen.

 

Die Kompaktversion der Studie über die Kinderrechtsverletzungen in Kabwe, die dem Kinderrechtsausschuss vorgelegt wurde, finden Se hier

Eine Reportage über die Situation in Chowa, einem Vorort von Kabwe, und das dortige terre des hommes-Projekt finden Sie hier

 

05.02.2016

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