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Weimarer Menschenrechtspreis richtet Blick auf vergessenen Konflikt um die Westsahara

Auszeichnung für Aktivistin Laila Fakhouri

Osnabrück, 09.12.2019 - Zum Internationalen Tag der Menschenrechte macht das Kinderhilfswerk terre des hommes auf die Situation der Zivilbevölkerung in von der Weltöffentlichkeit weitgehend vergessenen Krisen aufmerksam. Die Europäische Union nennt in ihrer Liste der vergessenen Krisen 15 Länder oder Regionen. Dazu gehören die Besetzung der Westsahara durch Marokko, die Hungerkrise im Sahel, Konflikte in der Zentralafrikanischen Republik, dem Sudan, Kolumbien, Myanmar und auf den Philippinen sowie die massive Bandengewalt und Drogenkriege in Zentralamerika.

»Es ist kein Zufall, dass viele Krisen und Konflikte kaum internationale Beachtung finden: Machthaber und Kriegsherren verhindern, dass Nachrichten nach außen dringen. Sie schränken die Pressefreiheit ein, bedrohen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten und schrecken auch vor willkürlichen Verhaftungen und Mord nicht zurück«, sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. »Deshalb freut es uns besonders, dass der Weimarer Menschenrechtspreis heute an die Menschenrechtsaktivistin Laila Fakhouri verliehen und damit die Aufmerksamkeit auf den seit 40 Jahren ungelösten Konflikt in der Westsahara gelenkt wird.«

Fakhouri ist 25 Jahre alt und kämpft mit friedlichen und juristischen Mitteln für das Recht der Sahrauis auf Anerkennung. Trotz ständiger Drohungen und Repressalien gegen sie und ihre Familie engagiert sie sich als Prozessbeobachterin, Übersetzerin, Vermittlerin und Botschafterin für inhaftierte sahrauische Aktivisten.

Seit der Besetzung der Westsahara durch Marokko im Jahr 1975 leben rund 170.000 Sahrauis in der mittlerweile dritten Generation in Flüchtlingslagern in Algerien. Besonders für Kinder und Jugendliche ist die Situation hoffnungslos: Der Alltag im Flüchtlingslager in der Wüste ist trostlos, die Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wer in den besetzten Gebieten lebt, hat keine Chance auf dem ohnehin schwachen Arbeitsmarkt. terre des hommes unterstützt im größten sahrauischen Flüchtlingslager Smara 2.900 Kinder und Jugendliche bei der Schul- und Berufsausbildung. Ziel ist es, den Kindern eine Perspektive zu geben und zu vermeiden, dass sie sich kriminellen Banden oder islamistischen Terrorgruppen anschließen.

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