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Migration und Flucht: Kinderrechte in die Global Compacts!

Weltweit leben nach Angaben der Vereinten Nationen rund 50 Millionen Kinder als internationale Flüchtlinge, Migranten oder in ihrem eigenen Land Vertriebene. Diese Kinder sind oft schutzlos unterwegs, werden diskriminiert und erfahren Gewalt und Ausbeutung.

terre des hommes setzt sich dafür ein, dass ihre Rechte auf dem 10. »Global Forum on Migration and Development« (GFMD), das vom 28. Juni bis 1. Juli in Berlin stattfindet, gehört werden. Die Regierungsvertreter sollen sich verpflichten, die Kinderrechte zu schützen und zu verwirklichen.

Auf dem diesjährigen GFMD geht es um die Konkretisierung der Agenda 2030 im Hinblick auf Migration und um die Erarbeitung des »Global Compact on save, orderly and regular Migration«, den die internationale Staatengemeinschaft 2018 verabschieden möchte. terre des hommes organisiert als Teil des Internationalen Steering Committees die zivilgesellschaftlichen Tage und Treffen zwischen den Nichtregierungsorganisationen und Regierungsvertretern. Außerdem hat terre des hommes zusammen mit 26 weiteren Organisationen und einer Gruppe von Jugenddelegierten die Situation von migrierenden Kindern in dem Dokument »Child Rights in the Global Compacts« beschrieben und die Verwirklichung ihrer Rechte eingefordert.

Denn Kinder, die migrieren oder auf der Flucht sind, sind häufiger Zielschiebe von Anfeindungen oder Angriffen, nur weil sie Fremde sind oder einer anderen Religion angehören. Sie werden aufgrund ihres Aufenthaltsstatus diskriminiert und erhalten häufig nicht die gleichen Leistungen bei der Gesundheitsversorgung oder Bildungsangeboten. terre des hommes mahnt Regierungsvertreter an, diskriminierende nationale Gesetzgebungen abzuschaffen und Behörden in einem diskriminierungsfreien Handeln zu schulen. Das Kindeswohl müsse bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen, geprüft werden und Vorrang erhalten. Kindern müsse außerdem genügend Raum gegeben werden, sie anzuhören und sie über Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, gemäß ihres Alters und der Reife mit bestimmen zu lassen.

Lösungen über Landesgrenzen hinweg

Migrierende Kinder, die körperlicher oder sexueller Gewalt oder Ausbeutung ausgesetzt sind oder waren, müssten schnell identifiziert werden, damit ein Hilfeplan für sie erstellt werden kann, so eine weitere Forderung von terre des hommes und anderen Kinderrechtsorganiationen. Strukturen müssten ausgebaut werden, so dass diese Kinder in einem geschützten Raum leben und weitere Hilfen in Anspruch nehmen können. Auch über Landesgrenzen hinweg müsse dies sichergestellt werden.

Kinder sind weltweit in schätzungsweise mehr als 100 Ländern aufgrund ihres Aufenthaltsstatus inhaftiert. So äußerten sich die Jugenddelegierten, von denen einige selber inhaftiert waren, einstimmig, dass Kinder niemals und nirgendwo auf der Welt aufgrund ihres Aufenthaltsstatus inhaftiert werden dürfen. Nicht selten habe dies negative körperliche und psychische Auswirkungen.

Jeder Staat, so die jugendlichen Delegierten weiter, müsse Alternativen zur Inhaftierung weiter ausbauen, bei denen die Einheit der Familie gewahrt wird. Um nachhaltige Lösungen auch über die Landesgrenzen hinweg sicher zu stellen, müssten Staaten miteinander kooperieren und Standards bei der Aufnahme und Versorgung von migrierenden Kindern vereinbaren. Eine der Jugenddelegierten, die als Vierjährige mit ihrer Mutter aus Armenien fliehen musste, wird diese Forderungen für die Rechte von migrierenden Kindern auf dem GFMD vor Regierungsvertretern vorbringen.

Tanja Funkenberg, 26.06.2017

Forderungspapier (Englisch)

Kurzfassung des Forderungspapiers (Englisch)

Weitere Informationen unter: www.childrenonthemove.org und www.gfmd.org

 

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