Zwischen Skepsis und Optimismus
Mali vor der Präsidentenwahl
Seit mehr als einem Jahr hat das westafrikanische Land Mali keine demokratisch gewählte Regierung mehr. Auf einen Putsch durch das Militär im März 2012 folgte die Besetzung des Nordens durch eine von Tuareg geführte Befreiungsbewegung (MNLA), die dort den unabhängigen Staat Azawad ausrief.
Radikale islamistische Gruppen sprangen als vermeintliche Verbündete auf den Zug auf und brachten die wichtigsten Städte im Norden (Timbuktu, Kidal und Gao) in ihre Gewalt. Entschlossen, auch die Hauptstadt Bamako unter ihre Kontrolle zu bringen, stoppte eine Intervention französischer Truppen den Vormarsch.
Nach der Vertreibung der radikal-islamischen Gruppierungen schloss die Übergangsregierung Malis ein Abkommen mit den Separatisten der MNLA, das neben einem Waffenstillstand auch die Wiederherstellung der staatlichen Kontrolle in Kidal einschließt, der letzten noch in der Hand der Aufständischen verbliebenen Stadt im Norden.
Damit war der Weg frei für Präsidentschaftswahlen auf dem Gesamtterritorium Malis – und damit für die Erfüllung einer zentralen Forderung der internationalen Gemeinschaft, insbesondere Frankreichs: Diese wollte für ihre weitere Aufbau- und Entwicklungshilfe stabile Verhältnisse durch eine legitimierten Regierung und drängte auf einen frühen Termin für Neuwahlen. Dieser wurde schließlich für den 28. Juli festgesetzt.
Zu früh? Das fragen sich viele Menschen in Mali, nicht zuletzt angesichts von etwa 300.000 Binnenflüchtlingen und rund 175.000 Menschen, die vor den Unruhen im Norden in die Nachbarländer geflohen sind (Mauretanien, Niger und Burkina Faso).
Wie stellt sich die Situation in dem westafrikanischen Land wenige Tage vor dem Urnengang dar. Lesen Sie dazu das Interview mit dem terre des hommes-Länderkoordinator Mamoutou Dembelé aus Bamako.
Weitere Informationen:
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»Die Ernährungskrise trifft vor allem Kinder« - Ein Interview mit dem terre des hommes-Länderkoordinator